KUREN & REHABILITATION IN NÖ - GESUNDHEITSVORSORGE AKTIV
FOTO: fotolia, istockphoto/ Fat Camera
Aktiv kuren bringtLebensqualität
„Gesundheitsvorsorge Aktiv“ heißt ein neuesmedizinisches Leistungsangebot, das hilft,gesünder zu werden. Es ersetzt weitgehend diebisher bekannte Kur. Die Rehabilitation gibt esweiterhin.
Wir leben länger – aber leider verbringen wir laut Statistikdie gewonnenen Jahre nicht im Vollbesitz unserer Kräfte,sondern plagen uns mit einer bis mehreren Krankheitenherum. Oft sind das Lebensstil-Erkrankungen wie Diabe-tes, die Knochen schmerzen und machen Bewegungschwer, viele Menschen leiden an Übergewicht und psy-chischen Problemen. Deshalb entwickelten, unter der Lei-tung der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Expertenaus den Bereichen Prävention, Lebensstilmedizin undPraktiker aus dem Kurwesen eine „neue“ Kur, die ganzindividuell auf die stärksten Belastungen der Menschenzugeschnitten werden kann: die „GesundheitsvorsorgeAktiv“ (GVA). Diese wurde drei Jahre lang in einzelnenPilot-Kurhäusern getestet und hat sich bewährt. Nun wirddie GVA flächendeckend ausgerollt.
Die GVA dient vor allem der Gesundheitsvorsorge bei Er-krankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Aberauch die mentale Gesundheit ist ein wesentliches Thema.Bei Erwerbstätigen steht dabei der dauerhafte Erhalt derArbeitsfähigkeit im Mittelpunkt, bei den Pensionistinnenund Pensionisten soll die GVA dazu beitragen, dass siemöglichst lang ohne Pflege auskommen. Hauptziel füralle: ein besserer Lebensstil, mehr Lebensqualität unddamit auch mehr gesunde Lebensjahre.
Aktiv werden
Im Vergleich zum bisherigen Kurmodell stehen bei derGVA mehr Aktivtherapien am medizinischen Programm:Man geht zum Beispiel in der Gruppe walken, macht
Wassergymnastik oder hat Gruppen-Gymnastikeinheiten zu speziellen Themen, zum Beispiel für die Schultern, dieHüftgelenke oder den unteren Rücken. Dabei geht es je nach medizinischer Notwendigkeit um Bewegungsoptimie-rung und Bewegungsmotivation. Man lernt, wie man die Muskeln gut kräftigt, um sich künftig schmerzarm oderschmerzfrei bewegen zu können. Krafttraining kann man ebenso testen wie regelmäßiges Ausdauertraining. Diementale Gesundheit spielt in der GVA eine wichtige Rolle. Was ist Stress, wie kann man ihn verarbeiten? Wasbraucht man, um nicht überlastet zu sein oder gar auszubrennen? Auch das Thema Ernährung spielt eine Rolle.Die GVA besteht aus sogenannten Basis-Modulen für alle und aus einem Mix an speziell zusammengestellten An-geboten, je nach Bedarf: Braucht man Entspannungstraining oder ein Gespräch mit einer Psychologin, spezielleHeilgymnastik oder allgemein mehr Kraft oder intensive Ernährungsberatung? Das alles kann die GVA bieten. Unddas in Betrieben, die die von der PVA geforderten Qualitätskriterien einhalten. Prim. Dr. Johannes Püspök, ärztli-cher Leiter im Moorheilbad Harbach im Waldviertel, hat bereits seit Start des Pilotprojektes Erfahrung mit der neu-en Form der Kur gesammelt. Er sieht die GVA als „Paradigmenwechsel: Anders als bisher wird die Eigenverant-wortung des Patienten für seinen Lebensstil und damit für seine Gesundheit in den Vordergrund gestellt.“
Gesündere Richtung
Die GVA kann aber nur der Anfang sein, um dem eigenen Leben eine neue gesün-dere Richtung zu geben. Wichtig ist, schon während der Zeit in der Kureinrichtunggut zu planen und mit den verschiedenen Expertinnen und Experten zu besprechen,wie man die neu gelernten Übungen, Programme und veränderten Gewohnheitenauch in den Alltag integrieren kann. Denn der Lebensstil ist etwas, das man schonselber machen muss, das kann einem im Alltag niemand abnehmen. Und eine Ver-änderung, die man dauerhaft beibehalten will, braucht einen langen Atem und guteMotivation. GVA heißt, sich auch darum aktiv zu bemühen. Die GVA dauert 22 Tage.Der Aufenthalt kann, anders als bisher, auch in zwei Teilen absolviert werden. Dennaus persönlichen Gründen wie Familie oder Beruf ist es manchmal kaum möglich,drei Wochen am Stück für eine stationäre Gesundheitsmaßnahme von zu Hausewegzubleiben.
Medizinische Rehabilitation
Die Rehabilitation ist ein Heilverfahren bei einem organischen Leiden. Sie soll hel-fen, mit der Erkrankung möglichst gut leben zu können und Einschränkungen zu-rückzudrängen. Dafür nutzt man aktive und passive Therapieformen in Verbindungmit örtlichen Heilvorkommen wie Heilmoor oder Thermalquellen. Rehabilitation gibtes zum Beispiel nach schweren akuten Erkrankungen wie Herzinfarkt oder nachgrößeren Eingriffen wie etwa Gelenks- und Wirbelsäulen-Operationen. Eine individu-elle abgestimmte Therapiekombination hilft, das gesundheitliche Ziel zu erreichen.Die Pensionsversicherungsanstalt bewilligt die Art und die Dauer der Maßnahme so-wie die geeignete Einrichtung.
KUR-INFOS AUS ERSTER HAND
Wohin auf Kur? Umfassende Informationen überdas gesamte Angebot hat der Österreichische Heil-bäder- und Kurorteverband.
Die Vielfalt an heimischen Kurzentren deckt einbreites Spektrum an Angeboten ab – aber woherweiß man, welche Einrichtung den eigenen Vorstel-lungen und Bedürfnissen am besten entspricht?
Beratung und Information bietet der Österreichi-sche Heilbäder- und Kurorteverband, die wichtigsteInformationsstelle für heimische Heilbäder, Kurbe-triebe, Kurorte und Kneippkureinrichtungen. FürKur-Interessierte gibt es auch die Broschüre „Kur,Therme, Kneipp in Österreich“, die detailliert Aus-kunft über alle Kureinrichtungen gibt. Sie enthältaußerdem alle Kontaktdaten, das Behandlungs-und Therapieangebot sowie die jeweiligen natürli-chen Heilvorkommen.