Die ganze Familie hilft am Steinerhof mit: Kurt und Sigrid Neusser mit ihrem Sohn Alex und seiner Freundin Anita. In der Küche des Steinerhofs schwingen Andreas Zu-ber (r.) und Matthias Lackner (l.) den Löffel.
Genüsslich im Sommer
Wandernd die Natur erleben, die Landschaft fühlen, in ein traumhaftes Panorama ein-tauchen – und danach einkehren und genießen. Gerade an den warmen Tagen eine wirklichgute Idee!
Hügelige Waldrücken, Laub- und Kiefernwälder, unterbrochen durch saftig grüne Wiesen und Felder – der Wienerwald lädtein zu erholsamen Spaziergängen und kleinen oder größeren Wanderungen. Gerade an den heißen Sommertagen findetman hier angenehme Temperaturen und gute Luft. Und was gibt es Schöneres, als sich danach eine Erfrischung und erle-sene Schmankerl zu gönnen, sich auszuruhen und den Blick in die Ferne schweifen zu lassen.
Ein lauschiges Platzerl dafür ist der Steinerhof in Pressbaum. Hoch oben am Pfalzberg, inmitten einiger »tut gut«-Wander-wege, ist er der perfekte Ort für die Kombination von Wandern und kulinarischem Genuss. Erbaut im Jahr 1637 war derSteinerhof eines der ersten Häuser am Pfalzberg. Ursprünglich ein Bauernhof und seit zwei Jahren ein Gasthaus, umge-baut und liebevoll gestaltet von Familie Neusser.
Den Namen Steinerhof haben die Neussers behalten, auch wenn nicht ganz klar ist, woher er stammt, sagt Sigrid Neusser:„Ich vermute, dass mein Ur-Ur-Großvater Josef Steiner, der das Anwesen seinerzeit erworben hat, diesem alten Haus sei-nen Namen gegeben hat.“
Idyllisch
Sigrid Neusser ist hier aufgewachsen, inmitten der idyllischen Landschaft. Einige Generationen ihrer Familie haben denBauernhof betrieben – von Forst- über Obstwirtschaft bis hin zur Viehzucht. Mit ihrem Mann Kurt zog sie ins benachbarteWolfsgraben. Immer schon war es ihr Traum, aus dem Bauernhof ein Wirtshaus zu machen. Viele Jahre später ist aus demSteinerhof ein schmuckes Gasthaus geworden. Zig Arbeitsstunden sind in das Herzensprojekt geflossen, sagt Kurt Neus-ser, Berufsschullehrer und leidenschaftlicher Handwerker: „Wir haben alles selber gemacht, Kanal gegraben, Wände einge-rissen, Bretter für die Fassade gehobelt, Boden verlegt.“ Auch einige Rückschläge konnten die beiden nicht von ihrem Vor-haben abbringen, als etwa starker Regen die Zufahrtsstraße weggeschwemmt hat. Mit Herzblut und Liebe zum Detail ha-ben sie ein gemütliches Wohlfühllokal geschaffen. Sigrid und Kurt Neusser sind gastronomische Quereinsteiger. Die ganzeFamilie ist im Einsatz, auch Sohn Alex und seine Freundin Anita helfen neben dem Studium mit.
Spezialitäten
Der Steinerhof, ein »tut gut«-Prädikatswirt,
serviert österreichische Spezialitäten. Frische regionale Küche ist selbstverständlich, zusätzlich gibt es eine „Schmakofatz-Karte“ mit den jeweiligen Köstlichkeiten der Saison. In der Küche schwingen zwei pfiffige Köche die Löffel: Andreas Zuberund Matthias Lackner. Kreativ gehen sie ans Werk und entwerfen ständig neue Gerichte.
Für GESUND&LEBEN haben die beiden ein dreigängiges Menü kreiert – mit den Zutaten des Sommers. Als Vorspeise gibtes gemischten Blattsalat mit Hühnerspießen, Marillen und Kapuzinerkresse, danach eine gebratene Lachsforelle auf Zart-weizen-Eierschwammerl mit geschmortem Fenchel und zum Dessert einen flaumigen Marillenkuchen (die Rezepte findenSie auf
diesen Seiten). Für den Kuchen haben sie einen Teil Vollkornmehl verwendet. So gibt es ein zusätzliches Plus an wertvollenInhaltsstoffen.
All das genießt man am besten nach einer kleinen oder größeren Wanderung auf der
Terrasse mit wunderbarem Fernblick über den Wienerwald. Ein schönes Platzerl. Das wusste schon Kaiserin Sisi, die imJahr 1882 einen Ausflug zur Ursprungsquelle des Wienflusses machte. Das Quellwasser schmeckte ihr so gut, dass sie esfortan für ihren Kaffee nach Schönbrunn bringen ließ. Seit damals heißt die Quellfassung „Kaiserbründl“. Zu finden gleichbeim Steinerhof ums Eck.
Karin Schrammel
Blattsalat mit Hühnerspießen, Marillen & Kapuziner-kresse
Zutaten (4 Portionen): 8 Marillen, 400 g Hühnerfilet,
1 EL Tafelessig, 1 1/2 EL Balsamicoessig, 1 EL Estragon-Senf, 1 EL Kristallzucker, 100 ml Wasser, 100 ml Tafelöl,100 ml Olivenöl, 10 Salatblätter und 4 Blüten Kapuziner-kresse, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Tafelessig, Balsamicoessig, Estragon-Senf, Kristallzucker, Wasser und Tafelöl zu einem Dres-sing verrühren und den Salat damit marinieren. Hühnerfi-let mit Salz und Pfeffer würzen und auf einen Holzspießstecken.
Den Spieß in Olivenöl braten und auf den Blattsalat le-gen.
Mit Marillen und Kapuzinerkresse anrichten.
Gebratene Lachsforelle auf Zartweizen-Eierschwam-merl
mit geschmortem Fenchel
Zutaten (4 Portionen): 1 kg Lachsforellen-Filet, 300 g Ei-erschwammerl, 250 g Zwiebel,
350 g Zartweizen, 3/4 l Gemüsesuppe, 4 mittelgroße Fen-chelknollen,
1/8 l trockener Weißwein, 3 EL Olivenöl, Salz, Pfeffer
Zubereitung: Zwiebel würfelig schneiden und in einembreiten Topf glasig anschwitzen. Eierschwammerl säu-bern und trocken tupfen. Zartweizen hinzugeben und 2min dünsten. Danach mit Weißwein ablöschen und mit1/2 l Gemüsesuppe aufgießen, bis der Weizen bedecktist. Nach weiteren 2 min kommen die Schwammerl dazuund köcheln
20 min mit. Die Lachsforelle portionieren, mit Salz undPfeffer würzen und in Olivenöl
anbraten. In der übrigen 1/4 l Gemüsesuppe den Fen-chel blanchieren, in Stücke
schneiden und gemeinsam mit den Zartweizen-Eier-schwammerln anrichten.
Marillenkuchen
Zutaten (für ein Blech): 250 g Butter, 150 g Staubzucker,
6 ganze Eier, 150 g Vollkornmehl, 100 g glattes Mehl, et-was Zitronensaft, beliebig viele Marillen
Zubereitung: Butter mit Staubzucker schaumig rühren,Eidotter und etwas Zitronensaft dazu. Eiklar zu Schneeaufschlagen und abwechselnd mit dem
Mehl in den Teig unterheben.
Mit beliebig vielen Marillenhälften belegen und
50 min bei 170 Grad backen.
Das Obst des Sommers: Marillen
Die Marille hat wegen ihres hohen Wassergehalts einen relativ
geringen Kalorienanteil von etwa 45 kcal/100 g. Das süße Früchtchen
enthält besonders viel Beta-Carotin, das der Frucht die typische orange
Farbe verleiht und als Schutzsystem wirkt. Vitamine der B-Gruppe (zum
Beispiel Niacin), Vitamin C und Folsäure machen die Marille ebenso zu
einem wertvollen Nährstofflieferanten wie die Spurenelemente Kalium,
Kalzium, Eisen und Magnesium. Am sommerlichen Speiseplan sind sie
nicht wegzudenken – ob Süßspeisen, Obstkuchen, Kompott, Marmelade
oder pikant in Chutneys oder in einem sommerlichen Salat.
Übrigens: Die Benennung „Wachauer Marille“ ist seit dem Jahr 1995eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Das lokale Klima nahe der Do-nau sorgt für den charakteristischen Geschmack.
Mit mehr regionalem Gemüse und Obst, heimischem Fisch, fettarmen und vegetarischenGerichten sorgen die »tut gut«-Wirte für eine vielfältigere und somit gesündere Abwechs-lung in den Speisekarten. Damit machen sie es ihren Gästen leichter, die gesündere Wahlzu treffen. Bei den Zutaten wird auf höchste Qualität geachtet – nach dem Motto: frisch,regional, saisonal.
Hier finden Sie den »tut gut«-Wirt in Ihrer Nähe: www.noetutgut.at
erschienen in GESUND & LEBEN IN NIEDERÖSTERREICH 07/2018