Spenden-Radler Helmut Haberfellner spricht über sein Leben abseits des medialen Hypes um seine winterliche Alpenüberquerung und wie er es seit Jahren schafft, nicht mehr krank zu werden.
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Die Geburt eines neuen Menschen ist wohl das größte Wunder der Natur. Doch der Weg dahin ist für den Körper einer Mutter ein riesiger Kraftakt. Schwangerschaft und Geburt verlangen Müttern Unglaubliches ab. Um wieder zu Kräften zu
kommen, braucht es zunächst zwei Dinge: Ruhe und Rückbildung. Erst wenn alle Körperfunktionen wieder hergestellt sind, ist der Weg zurück zur alten Form frei. Sport- und Bewegungsangebote speziell für Mamas sind heute in allen Regionen in unterschiedlichen Formen vorhanden und bieten die Möglichkeit, die eigene Fitness in den Babyalltag zu integrieren.
Die Funktion kommt vor der Form
„Viele Frauen haben bald nach der Geburt das Ziel, wieder schlank zu sein. Dabei ist aber ein Grundsatz ganz wichtig: Die Funktion kommt immer vor der Form“, erklärt Beatrix Cmolik von Pro Mami. An erster Stelle steht nach einer Geburt daher die Rückbildung. Im Unterschied zur Fitness geht man dabei von innen nach außen vor: „Es geht darum, die Organe wieder in
Position zu bringen, den Beckenboden zu trainieren und die motorischen Fähigkeiten wieder herzustellen“, erklärt die
erfahrene Hebamme. Gerade in den ersten Wochen nach der Geburt sei Schonung angesagt – das Wochenbett ist haupt- sächlich zur körperlichen Regeneration da. „In der Realität erleben wir es oft ganz anders. Da schleppen die Mamas wenige Tage nach der Geburt die Babyschale bei den Behördengängen und den Einkauf nachhause. Das rächt sich oft erst viel spä- ter“, warnt Cmolik.
Das bestätigt auch Gynäkologe Dr. Leopold Wanderer, Primarius an der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe am Lan- desklinikum Melk: „Eine Schwäche des Beckenbodens kann etwa zu Inkontinenz von Blase und Darm führen, sodass Harn und Stuhl unwillkürlich abgehen. Bleibt ein Spalt zwischen den geraden Bauchmuskeln – eine sogenannte Rectusdiastase – langfristig unbehandelt, kann das durch ein gestörtes Muskelgleichgewicht permanente Kreuz- und Rückenschmerzen verur- sachen. Auch Schmerzen an der Symphyse, der Verbindung der beiden Beckenhälften, kann eine Spätfolge fehlender Rück- bildung sein, ebenso Steißbeinprobleme oder ein Hohlkreuz“, weiß der Primarius. Er wünscht sich, dass Rückbildungskurse finanziell zur Gänze von Krankenkassen übernommen werden, um damit allen jungen Müttern eine Betreuung durch entspre- chend ausgebildete Hebammen und Physiotherapeuten zu ermöglichen.
Langsam in Bewegung kommen
Wer sich schon bald nach der Geburt nach Bewegung und Fitness sehnt, sollte es also besser langsam angehen. „Wann wie- der mit Bewegung und Kräftigung begonnen werden kann, ist sehr individuell. Die ersten sechs Monate sind jedenfalls mit Vorsicht zu genießen“, betont Cmolik. Auch auf die sogenannte „Freigabe“ bei der Kontrolle durch den Gynäkologen sollten sich die Jungmamas nicht verlassen. „Die bezieht sich nur auf die Wundheilung. Aus meiner Sicht wären hier gut ausgebilde- te Hebammen und Physiotherapeuten die zusätzlichen Ansprechpartner, welche die Mütter gesamtheitlich betrachten und für eine wirklich gute Stabilisierung sorgen können“, meint Cmolik. Junge Mütter sind bei der Frage, was sie ihrem Körper wieder zutrauen können, vielfach auf sich selbst gestellt. Ihnen rät Beatrix Cmolik folgendes Vorgehen: „Das wichtigste ist, von An- fang an auf richtiges Heben und Tragen des Babys zu achten. Atemübungen und Bauchmassage helfen, das Bindegewebe zu straffen und die Rumpfkapsel, also den Oberkörper, zu stabilisieren. Wenn nach acht bis zwölf Wochen im Alltag alle Funktionen wiederhergestellt sind, kann man mit Rückbildungsübungen beginnen. Danach sind spezielle Mama-Workouts dran und nach etwa einem Jahr kann man wieder guten Gewissens alle Sportarten ausüben.“ Ein einfacher Test kann laut Primarius Wanderer Orientierung bieten: „Kann eine Frau am Stand bei voller Blase hüpfen, ohne dabei Harn zu verlieren, dann ist auch Sport wieder erlaubt.“
Richtiger Sport zur richtigen Zeit
Verschiedene Sport- und Fitnessangebote sind unterschiedlich gut für Jungmamas geeignet.
Während Radfahren und Walken schon früher möglich sind, sollte man mit Tennis oder Joggen lieber länger warten. Doch für viele junge Mütter stellt sich die Frage ohnehin nicht: Im ersten Lebensjahr ist die baby-freie Zeit selten – denn gerade da brauchen die Kleinen ihre Bezugspersonen fast pausenlos. Wer trotzdem wieder in Bewegung kommen möchte, hat Glück: Sportbegeisterte Mamas im ganzen Land haben längst erkannt, dass Sport auch mit Baby möglich ist – und selbst die Initiati- ve ergriffen. Ob in der Trage oder im Kinderwagen, als mitwachsendes Trainingsgewicht oder als willkommene Begleiter: „Es gibt wirklich viele gute Angebote. Wichtig ist, auf die Qualität und die Kompetenz der Anbieter zu achten“, rät Beatrix Cmolik und fügt hinzu: „Ich beobachte aber, dass die Mütter heute sehr gut vernetzt sind und sich auch gut untereinander informieren und austauschen, was die Qualitätsunterschiede von Anbietern betrifft.“
Dreimal fit mit Baby
Die Angebotspalette für Mama-Baby-Fitness ist groß, regional aber unterschiedlich. Im Internet lassen sich zahlreiche Ange- bote finden, die von Hebammen oder Physiotherapeuten, von engagierten Jungmamas und immer mehr auch von Fitness- Studios angeboten werden. Die drei ganz unterschiedlichen Beispiele auf diesen Seiten sind Appetitanreger für den ganz per- sönlichen Bewegungshunger aller Mamas. Denn gerade im fordernden Alltag mit Kindern ist es wichtig, dass sie nicht auf die eigenen Bedürfnisse vergessen.
Carina Wurz