Die elektronischeGesundheitsakte ELGA gibt esnun in den NÖ Kliniken.
Für Fragen und bei Problemenhilft die ELGA-Ombudsstelle inder NÖ Patientenanwaltschaftweiter.
Simone Schmidt ist Sachbearbeiterin in der NÖ ELGA-Ombudsstelle. Sie begleitet Klienten beim Einblick in die eigeneELGA, hilft bei Änderungen und druckt alle Dokumente aus, die man aus der Akte braucht.
NÖ Patientenanwalt
Dr. Gerald Bachinger
Seit 10. Jänner 2017 läuft die elektronische Gesundheitsakte ELGA in den NÖ Landes- und Uni-versitätskliniken. Und seither gibt es auch im Büro der NÖ Patienten- und Pflegeanwaltschaft inSt. Pölten die ELGA-Ombudsstelle für Niederösterreich.
Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger hat sich seit vielen Jahren für ELGA eingesetzt und ist da-von überzeugt, dass ELGA die Gesundheitsversorgung verbessert: „Für eine optimale Behand-lung ist es gut, wenn Ärztinnen und Ärzte wissen, was schon geschehen ist, weil sie in frühereBefunde oder Arztbriefe schauen können.“ Bachinger sieht aber auch den sehr einfach mögli-chen Zugang der Patienten auf die eigenen Befunde als großen Vorteil. Denn über das Internetund die Bürgerkarte oder Handy-Signatur kann man jederzeit in die eigene Gesundheitsakte ein-steigen. Wer kein Internet hat oder sich nicht auskennt, dem hilft das Team der in der Patienten-anwaltschaft angesiedelten ELGA-Ombudsstelle.
Unbegründete Angst
Und mit welchen Fragen kommen Bürgerinnen undBürger in die Ombudsstelle? „Mit ganz grundsätzli-chen“, berichtet Patientenanwalt Gerald Bachinger:
+ Wie bekommt man Zugang zu ELGA?
+ Was sieht man in ELGA, welche Gesundheitsda-ten sind enthalten?
+ Was kann man in ELGA alles machen? (zum Bei-spiel Befunde sperren, Zugriffszeiten verlängernetc.)
+ Wo und wie kann man Widerspruch einlegen?
+ Welche Datensicherheitsmaßnahmen gibt es?
Bachinger und sein Team sind aber auch immer wie-der mit Gerüchten und Ängsten konfrontiert. „Wirnehmen uns Zeit, fragen, gehen dann schrittweisedurch, was in ELGA tatsächlich enthalten ist und wiees funktioniert. Bisher haben danach alle gesagt,dass sie sich jetzt auskennen und nicht von ELGAabmelden wollen, weil sie es gut finden.“ Wer Fra-gen hat, Dokumente ausgedruckt haben möchte,seine ELGA sehen will oder Zugriffe und Inhalte ver-ändern will, ist also in der ELGA-Ombudsstelle inder NÖ Patientenanwaltschaft bestens aufgehoben.
RIKI RITTER-BÖRNER
ELGA-Ombudsstelle
Die ELGA-Ombudsstelle unterstützt ELGA-Teilnehmerinnenund -Teilnehmer bei der Wahrnehmung und Durchsetzung ih-rer Rechte im Zusammenhang mit ELGA sowie in Angelegen-heiten des Datenschutzes. Zu den Aufgaben der ELGA-Om-budsstelle zählen Information, Beratung und Unterstützung infolgenden Angelegenheiten:
+ Unterstützung bei vermuteten Datenschutzverletzungen imZusammenhang mit ELGA
+ Einsichtnahme in den ELGA-Teilnahmestatus, ELGA-Proto-kolle, ELGA-Gesundheitsdaten
+ Eintragen von individuellen Zugriffsberechtigungen in IhreELGA
ELGA-Ombudsstelle Standort NÖ
Standortleitung: Dr. Gerald Bachinger
Erstansprechstelle: Simone Schmidt
Rennbahnstraße 29, 3100 St. Pölten, Tel.: 02742/9005-15444
Öffnungszeiten: Mo. bis Do. 08:00–15:00 Uhr, Fr. 08:00–12:00Uhr. Außerhalb der Öffnungszeiten nach telefonischer Verein-barung.
Was ist ELGA?
Die elektronische Gesundheitsakte ELGA vernetzt Gesundheitsdaten der Patientinnen und Patienten, die verteilt im Gesundheitswesen entstehen. ELGA istsomit ein Informationssystem, es ermöglicht den Patienten den orts- und zeitunabhängigen Zugriff zu den eigenen Gesundheitsdaten – und ebenso den be-rechtigten ELGA-Gesundheitsdiensteanbietern, z. B. Ärztinnen und Ärzten, Apotheken, Spitälern und Pflegeeinrichtungen.
Was ist das Ziel von ELGA?
Patientinnen und Patienten können mit ELGA erstmals ihre eigenen Gesundheitsdaten einsehen und verwalten – wann und wo sie gerade sind. BehandelndeÄrzte bekommen während einer Behandlung rasch und unkompliziert Vorbefunde, Entlassungsberichte und die aktuelle Medikation seiner Patienten als unter-stützende Entscheidungsgrundlage für weitere Diagnostik und Therapie. Somit kann ELGA in der medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Behand-lung und Betreuung durch einen besseren Informationsfluss unterstützen – vor allem dann, wenn mehrere Gesundheitseinrichtungen oder Berufsgruppen ent-lang einer Behandlungskette zusammenarbeiten.
erschienen in GESUND & LEBEN IN NIEDERÖSTERREICH 01+02/2017