Etwas zu hegen und zu pflegen, Pflanzen in ihrer Schönheitbeim Wachsen zuzusehen und Selbstgezogenes zu ernten:Das mögen viele Menschen. Der enorme Zuspruch zur Aktion„Natur im Garten“ bestätigt das: 1999 wurde sie ins Lebengerufen. Die Kernkriterien seit damals sind Gärtnern ohnechemisch-synthetische Pestizide und Düngemittel sowie ohneTorf. Seither ist es dem Land Niederösterreich gelungen, eineGartenbewegung zu einer unverzichtbaren Plattform für na-turnahes und ökologisches Gärtnern im privaten Bereich wieauch in öffentlichen Grünbereichen Niederösterreichs aufzu-bauen. Und bereits über 15.500 NÖ Gärten tragen die Aus-zeichnung der Aktion, weil sie wertvolle und vielfältige Le-bensräume bieten.
Mehrwert für uns alle
Unsere Gärten sind viel mehr als ein „grünes Wohnzimmer“. Bereits kurz nach dem Anlegen zeigt sich, dass der Gartenauch anderen Lebewesen ein Zuhause bietet. Rasch finden sich verschiedene Tiere und auch spontan aufkommende Pflan-zen ein. Und erst wenn im Garten Vögel, Schmetterlinge und Bienen vorkommen, wird er richtig lebendig. Je bunter undvielfältiger die Gestaltung ist, desto mehr Lebensräume entstehen und Tiere werden wie von alleine ihren Weg in den Gartenfinden. Wie der Garten gestaltet werden soll und welche Elemente sich wiederfinden, ist primär eine Frage der individuellenWünsche. Doch je mehr naturnahe Vielfalt unsere Gärten bieten, desto besser ist es für uns alle, weil gesunde Ökosystemeentstehen können.
Im Garten starten
Damit auch Ihr Garten ein wertvoller Lebensraum ist, können Sie ihn mit unterschiedlichen Gartenelementen gestalten oderergänzen. Hier eine Liste von „Natur im Garten“:
-Sitzplatz und Sitzbankerl: Großzügiger Sitzplatz nahe beim Haus – hier treffen Familie, Freundinnen und Freunde zusam-men. Unter einem Baum findet sich ein lauschiger, versteckter Platz zum Entspannen.
-Beete mit Stauden und Blumen für jeden Standort machen den Garten richtig bunt. Hier kann man darauf achten, dassdie ganze Saison über blühende Pflanzen Futter für Insekten anbieten.
-Sträucher und Hecken: Sie rahmen den Garten ein, bilden Gartenräume und schaffen Akzente. Es gibt Sträucher, die be-sonders schön blühen, und solche, die mit ihren Beeren Vögel in die Gärten locken, oder andere mit besonders dichtemWuchs.
-Hausbaum oder Lieblingsobstbaum: Erst dadurch wird der Garten zum richtigen Garten. Obstbäume brauchen Sonneund genügend Platz (Marillen und Pfirsiche eher an Ostseiten).
-Gemüsebeete: ideal in der Nähe des Hauses und unbedingt sonnig
-Kräuterbeete: möglichst nahe der Küche und sonnig
-Naschinseln: gut kombinierbar mit Hecken oder Obstbäumen
-Spielbereich: Kann gut in die Gesamtgestaltung integriert werden. Kinder spielen gerne ungestört – sollten aber dennochin Rufweite bleiben.
-Blumenwiesen-Inseln: Sonnige Bereiche, die nicht oft betreten werden müssen, können wunderschöne blühende Inselnwerden. Hier sparen Sie sich das Rasenmähen.
-Teich: Halbschattig, besonders zur Mittagszeit ist Beschattung wichtig.
-Kompost: mit Scheibtruhe gut zugänglich, halbschattig – am besten im Schatten einiger Sträucher
-Wege ergeben sich meist „von selbst“: Zum Kompost reichen etwa einige Trittplatten in der Wiese. Andere Gartenwegebrauchen Zeit: Hier heißt es beobachten, welche Bereiche tatsächlich stark begangen werden – dort werden dann befes-tigte Wege angelegt.
Der richtige Baum
Der richtige Baum für Ihren Garten sollte gut gewählt sein, denn diese Entscheidung prägt Ihren Garten über Jahrzehnte.Daher wollen die Expertinnen und Experten von „Natur im Garten“ bei der Auswahl des richtigen Hausbaumes bestmöglichhelfen. Viele verschiedene Baumarten erfreuen uns im Frühling mit dem ersten zarten Grün, beflügeln uns danach mit ihrenherrlich duftenden Blüten und motivieren uns ab dem Sommer zur gesunden Ernährung. Im Herbst zeigen die Blätter eineüberwältigende Farbenpracht und im Winter lassen Laubbäume wärmende Sonnenstrahlen in die Wohnräume. Für jedeGartengröße gibt es den geeigneten Baum, von Kleinbäumen mit fünf bis zehn Metern Höhe bis hin zu stattlich hoch wer-denden Bäumen mit zwölf bis 15 Metern. Bäume spenden Schatten, befeuchten und kühlen bei Hitze die Umgebung, filternjede Menge Staub und Schadstoffe oder befestigen Hänge. Sie sind Lebensraum für unzählige Lebewesen, bilden Nischenund Strukturen und stehen für Beständigkeit. Wählen Sie einen heimischen, Standort-angepassten Baum – sie sind resistentgegen Krankheiten und Schädlinge. In der „Natur im Garten“-Erlebniswelt in der Garten Tulln können Sie sich im neuen„Garten Arboretum“ einen Überblick über zahlreiche Hausbäume verschaffen.
Einfach garteln im Hochbeet
Ein deutlicher Trend sind Hochbeete. Sie sind über mehrere Jahre beständig und eignen sich für Blumen, Kräuter, Gemüseoder kleine Gehölze. Im Garten, wie auch auf Terrasse und Balkon, eignen sich Hochbeete optimal, um etwa selbst Gemüseanzubauen. Als Einfassung können Natursteine, Ziegel, Holz oder Äste von Weiden oder Haseln dienen. Klassisch werdenlanglebige Holzarten wie Lärche, Eiche oder Douglasie verwendet. Das Holz darf in keinem Fall mit Holzschutzmitteln be-handelt werden. Optimal ist, wenn das Hochbeet hüfthoch und maximal 120 Zentimeter breit angelegt wird. Neben demrichtigen Aufbau mit einem Holzkern, einer Laub- oder Grasschicht sowie Grob- und Feinkompost sind die richtige Bepflan-zung und die Pflanzabstände wichtig. Bei Mischkulturen werden jene Pflanzen zusammengesetzt, die sich besonders gutvertragen und gegenseitig Wachstum und Gesundheit fördern, wie zum Beispiel Erdbeeren und Knoblauch, Spinat undKohlgemüse oder Paradeiser und Basilikum.
Riki Ritter-Börner
Service für Sie
Die Aktion „Natur im Garten“ hat ihren Service erweitert: mit dem Whatsapp-Service, dem „Natur im Garten“-Telefon-Rück-rufservice oder dem „Natur im Garten“-Blog können sich die Menschen in Niederösterreich noch schneller über die ökologi-sche Gartenpflege informieren. Auf der Homepage gibt es zahlreiche Anleitungen, Broschüren zum Downloaden über Bäu-me für den Hausgarten, Gärtnern auf Balkon und Terrasse, Bepflanzungsideen für Hochbeete oder Informationsblätter zuThemen von A bis Z wie Ameisen, Bodenpflege, Engerlinge bis hin zu Schnecken,
Vogelfutter und Wühlmäuse.
„Natur im Garten“ bietet 2019 Balkon- und Terrassenbesitzerinnen und -besitzern zahlreiche Informationen, wie man mittenin der Stadt eine persönliche, grüne Erholungszone errichten kann. Im Buch „Balkone und Terrassen naturnah gestalten“bringt Bio-Gärtner Karl Ploberger alles Wissenswerte beim Garteln auf kleinem Raum näher.
Unterstützen Gärtnern auf kleinstem Raum: (v.l.) LH-Stell-vertreter Stephan Pernkopf, Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Landesrat Martin Eichtinger
Saisoneröffnung der Garten Tulln
Die Garten Tulln öffnet am 13. April 2019 wieder ihre Tore,täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr. Die „Natur im Garten“-Er-lebniswelt mit 65 Schaugärten ist das perfekte Ausflugs-ziel für Gartenfans, Erholungssuchende und Kinder: JederGartenfan wird auf dem sieben Hektar großen und barrie-refreien Areal fündig. Kulinarisch werden die Gäste auf derSeerosenterrasse, im bayerischen Biergarten oder beimHeurigen Weingenuss bestens versorgt. Kinder könnensich auf dem größten Natur- und Erlebnisspielplatz Nieder-österreichs austoben. Die Garten Tulln bietet auch zahlrei-che Seminare zu allen Gartenthemen an.
Am 1. Mai 2019 um 10:00 Uhr wird das neue Eingangsge-bäude feierlich eröffnet. Es bietet einen direkten Zugangvom Besucherparkplatz und beherbergt Kassabereich