Gesundheit beginnt am Wohnort. Deshalb arbeitet die Initiative
»Tut gut!« intensiv mit den Gemeinden und Gastwirten zusammen. Nun
wurden 121 »Gesunde Gemeinden« und 20 »tut gut«-Wirte ausgezeichnet.
Gesundheitsangebote brauchen die Men-schen möglichst direkt im Ort. Nur dannwerden sie diese auch regelmäßig nützen.Deshalb arbeitet die Initiative »Tut gut!«eng mit den Gemeinden zusammen underarbeitet Programme, damit Gemeindendie richtigen Angebote für ihre Bürgerin-nen und Bürger entwickeln können. Wich-tig dabei: die Qualität. 397 »Gesunde Ge-meinden« gibt es bereits in Niederöster-reich, 121 von ihnen wurden heuer für ihrequalitätsvolle Arbeit ausgezeichnet.
Dabei setzt die Initiative »Tut gut!« aufdie Themenbereiche Bewegung, Ernäh-rung und mentale Gesundheit. Regelmäßigentwickelt sie für die Gemeinden neue Pro-gramm-Bausteine, Schulungen für die Ver-antwortlichen sowie ein gefördertes Ange-bot an Seminaren und Workshops, die dieGemeinden anbieten können. JüngstesKind im Bereich mentale Gesundheit isthier das Thema »EnergieReich!« – Zeitzum Durchatmen und Energieaufladen(siehe Infokasten Seite 10). Weil die Ge-sundheitsförderung in den Gemeinden sounersetzlich ist, hat die Initiative »Tut gut!«nun einen universitären Lehrgang für Ge-meindebedienstete entwickelt, damit diesemaßgeschneiderte Angebote für die Ge-meinden direkt entwickeln können.
Gesund essen im Dorf
Ein weiterer Baustein für gesunde Angebo-te im Land sind die 100 »tut gut«-Wirte: Siesetzen sich regelmäßig mit dem Thema ge-sunde Ernährung auseinander, nutzen ver-schiedene Schulungen und verwenden be-wusst möglichst viele saisonale und regio-nale Produkte. 20 Wirte wurden nun für
dieses Engagement geehrt (siehe Infokasten Seite 12). Landeshaupt-mann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner ist als Vorsitzende des NÖGesundheits- und Sozialfonds (NÖGUS) für die Initiative »Tut gut!« ver-antwortlich. Sie sagt: „Mit den Auszeichnungen für Gemeinden und Wir-te sichern und steigern wir die Qualität der Gesundheitsvorsorge aufkommunaler Ebene. Damit setzen wir ein wichtiges Zeichen.“ Rund3.000 ehrenamtlich arbeitende Menschen leisten in den 397 »GesundenGemeinden« jährlich in etwa 10.000 Stunden. „Diese freiwillige Arbeit istunersetzbar, deshalb danke ich diesen vielen Helferinnen und Helfern inden »Gesunden Gemeinden« sehr herzlich!“
Christian Vlasaty (»tutgut«-Wirt Gasthof zur Ei-che, Maria Dreieichen)mit »tut gut«-Wirt-Betreu-er Matthias Foller
Hermann Hager (»tutgut«-Wirt Weinbeisserei,Mollands) mit »tut gut«-Wirt-Betreuer MatthiasFoller
(rechts) Sandra Pummer,BSc (Leiterin des Pro-gramms »tut gut«-Wirte)und Ulrike Haselbauer(»tut gut«-Prädikats-Wir-tin in Niederleis, Gast-haus Haselbauer zumGoldenen Adler)
»ENERGIEREICH!«
Unter dem Motto „Zeit zum Durchat-men und Energieaufladen“ können»Gesunde Gemeinden« und »Gesun-de Schulen« eine zweiteilige Themen-werkstatt buchen. „Wie kommt meineEnergie zustande? Welche Hormonesind dafür zuständig? Was tut mirgut? Wie achte ich auf meine innerenSensoren? Wie lade ich am bestenmeine Batterien wieder auf?“ Antwor-ten auf diese und viele weitere Fragengeben erfahrene Referentinnen undReferenten bei zwei Themenwerkstät-ten oder einer Themenwerkstatt kom-biniert mit einer Themenwanderung inden »Gesunden Gemeinden«. DieseModule werden von den Gemeindenselbst gebucht.
Ein neuer Lehrgang für Gemeindebedienstete bildet diese zu akademischen regionalen Gesund-heitskoordinatoren aus. Der Universitätslehrgang zur/zum »Akademischen regionalen Gesundheits-koordinatorin/Gesundheitskoordinator« vermittelt interdisziplinäres Wissen aus der Gesundheitsför-derung und Prävention im Allgemeinen, stark verknüpft mit den regionalen Gegebenheiten in einzel-nen Gemeinden und Regionen. Die Schwerpunkte der Ausbildung liegen auf praxisnahen Projektar-beiten, die auf Bedarfserhebungen, Ist-Stand-Erhebungen, Qualitätssicherung, Regionalpolitik, Kom-munikation und Vernetzung, Moderation, Partizipation, Öffentlichkeitsarbeit sowie Beratungskompe-tenzen basieren.
Die erlernten Kenntnisse werden bereits während des Studiums im Zuge eines Praktikums in dereigenen Gemeinde umgesetzt. Gesundheitsfördernde Projekte und auf die Bedürfnisse der Bevölke-rung abgestimmte Maßnahmen werden entwickelt. Somit profitieren die Gemeinden, die studieren-den Gemeindebediensteten und in weiterer Folge die Gemeindebevölkerung.
Nutzen für die Gemeinden:
- bestmögliche Verankerung der Gesundheitsförderung und Prävention in den Gemeinden
- Erhalt der gesunden Lebensjahre der Bevölkerung
- langfristige Senkung der Kosten im Sozial- und
Gesundheitswesen
- Qualitätssicherung und Monitoring in den Gemeinden
Zielgruppe: NÖ Gemeindebedienstete, die mit Unterstützung der Bürgermeisterin/des Bürgermeis-ters die Gesundheitsförderung stärken, die Prävention forcieren und die allgemeinen, dem Berufs-bild entsprechenden Kenntnisse erwerben wollen. Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner: „Das Schaffen gesundheitsfördernder Lebensbedingungen zählt seit Jahrzehnten zu denAufgaben der Initiative »Tut gut!«. Die dafür notwendigen Möglichkeiten und Maßnahmen sollen nunnoch stärker in den niederösterreichischen Gemeinden verankert werden. Daher gibt es für die »Ge-sunden Gemeinden« und ihre Gemeindebediensteten ab September 2017 die Chance, an einemspeziell für sie konzipierten Universitätslehrgang teilzunehmen.“ Landtagsabgeordneter Bürgermeis-ter Mag. Alfred Riedl, Präsident NÖ Gemeindebund: „Die Gemeinden tun gut daran, durch gesund-heitsfördernde Maßnahmen Vorbild für die Bürgerinnen und Bürger zu sein und sie durch passendeAngebote beim Gesundbleiben zu unterstützen. Dabei kann der neue Lehrgang bestens unterstüt-zen.“
Gutes Essen und regionaler Genuss gehören zu Niederösterre-ich und seiner Kultur. Die »tut gut«-Wirtinnen und Wirte zeigen,dass sich gesunde Ernährung und regionaler Genuss wunder-bar vereinen lassen (siehe auch Beitrag ab Seite 38).
Die Initiative »Tut gut!« unterstützt Gastronominnen und Gas-tronomen, die an einer gesünderen Speisekarte arbeiten möcht-en. So fällt es Ihnen als Gast leichter, eine ausgewogene, re-gionale Mahlzeit zu wählen. Hochwertige Lebensmittel – frischaus heimischer Landwirtschaft – bilden dafür einen wichtigenGrundstein. »tut gut«-Wirtinnen und Wirte haben eine mehrstu-fige Aus- und Weiterbildung absolviert. Sie erweitern ihr Wissendurch laufende Seminare und individuelle Beratungen undkochen regionale und saisonale Spezialitäten mit einem Schwer-punkt auf ernährungsphysiologischer Qualität. Und natürlich mitjener Leidenschaft und Begeisterung, die wir von denniederösterreichischen Wirtshäusern kennen. Diese Betriebewerden mit der »tut gut«-Wirt-Plakette 2016 ausgezeichnet.Jene Betriebe, die mindestens 95 Prozent der möglichen Punkteerreichen, erhalten die besondere Bezeichnung »tut gut«-Prädikats-Wirt.
Der Universitätslehrgang zur/zum »Akademischen regionalenGesundheitskoordinatorin/Gesundheitskoordinator« legtSchwerpunkte auf praxisnahe Projektarbeiten – maßgeschnei-dert auf die jeweilige Gemeinde.