Immer mehr Menschen wollen auchim Alter in den eigenen vier Wändenleben. Das macht oft Umbautennötig. Denken Sie rechtzeitig daran!
Die Österreicherinnen und Österreicher bleiben län-ger gesund und werden immer älter. Frauen, die1960 geboren wurden, haben laut Statistik Austria imSchnitt eine Lebenserwartung von 71,9 Jahren. Jene,die 2030 auf die Welt kommen werden, könnten Pro-gnosen zufolge bereits 86,2 Jahre alt werden. Ähn-lich ist der Trend bei Männern: Ihre Lebenserwartungsteigt von 65,4 auf 81,4 Jahre. Die logische Konse-quenz: Seniorinnen und Senioren möchten möglichstlange in den eigenen vier Wänden bleiben und ihreSelbstständigkeit bewahren. Nicht zuletzt stützt die-sen Trend auch die Möglichkeit, Betreuung für zuhau-se zu engagieren.Laut Gesundheitsministerium lebenaktuell neun von zehn Personen jenseits des 60. Le-bensjahres in ihrer Wohnung.
Anforderungen ändern sich
Vorbeugend sollte man daher schon jeden Neubauseniorengerecht gestalten. Das hat den Vorteil, dassman auch bei Krankheiten oder nach Unfällen im ei-genen Zuhause zurechtkommen kann. Entsprechen-de Umbauten im Haus oder der Wohnung sollte manschon in den mittleren Jahren erwägen. Denn mit zu-nehmendem Alter ändern sich die Anforderungenund Bedürfnisse: Man ist nicht mehr so mobil, viel-leicht unsicher auf den Beinen, auch die Muskelkraftlässt nach. Um die Lebensqualität zu steigern, sindetwa eine Modernisierung des Bades und der Küchenotwendig. Dabei sollten körperliche Einschränkun-gen nicht der einzige Anstoß für Veränderungen sein.
Eine andere Möglichkeit ist natürlich auch, in eineneue Wohnung und gegebenenfalls an einen ande-ren Ort umzuziehen. Verkehrsgünstige Lage, naheÄrzte und Geschäfte oder ein Aufzug sind oft wesent-liche Auswahlkriterien.
Umbauten heben Lebensqualität
Letztlich hängen die Veränderungen von der Gesundheit ab. Einbußen beim Hören, Sehenoder der Beweglichkeit sowie körperliche oder geistige Beeinträchtigungen bedingen andereBedürfnisse an das Wohnumfeld. Wichtig ist in jedem Fall, die Lebensqualität so weit wie mög-lich aufrechtzuerhalten. So können zum Beispiel Stiegen für Menschen mit einer Gehbehinde-rung zur unüberwindbaren Hürde werden. Türschwellen, bodennahe Steckdosen, eine her-kömmliche Badewanne oder Dusche machen Menschen das Leben schwer. Klug ist es, schonvorsorglich an Alternativen zu Treppen und Schwellen sowie an praktikable Badezimmer- undKüchengrößen zu denken. Sie sollen auch mit Gehhilfe oder Rollstuhl nutzbar sein. Möglicher-weise ist es notwendig, ein großes Haus in kleinere Einheiten umzubauen.
Unfallgefahr reduzieren
Für sinnvolle Modernisierung und Umbaumaßnahmen ist es nie zu spät. Denn: Je weniger Hin-dernisse es im Wohnbereich gibt, desto länger ist für ältere Menschen ein Wohnen zu Hausemöglich. So ist auch eine eventuell erforderliche Pflege leichter zu gestalten. Übrigens: Neu-und Umbauten werden oft gefördert. Man sollte sich erkundigen, ob man im jeweiligen Fall an-spruchsberechtigt ist. Was man ebenfalls beachten sollte, ist die Sicherheit in den eigenen vierWänden. Es reichen oft schon kleine Maßnahmen, um die Unfallgefahr zu mindern. Denn: Ob-wohl Seniorinnen und Senioren meist sehr vorsichtig sind, verunfallen sie besonders oft. Mit zir-ka 80 Prozent sind Stürze die häufigste Unfallursache zu Hause. Wichtige Faktoren für sicheresWohnen sind daher das Beseitigen von Gefahrenquellen in der Wohnung und Maßnahmen, diein Notsituationen rasche Hilfe möglich machen.