Mediterran – die beste Ernährungsform?

Die Südeuropäer wissen nicht nur, wie man das Leben genießt, sondern auch, wie man gesund isst: Die mediterrane Küche gilt als die empfehlenswerteste Ernährungsform der Welt. GESUND & LEBEN zeigt, wie Sie dabei sogar abnehmen können!

In den vergangenen Jahren hat sich eine ganz bestimmte Art der Ernährung hervorgetan, die in zahlreichen Studien klare gesundheitsfördernde Effekte zeigte – und deshalb unter Experten mittlerweile weltweit als die beste, weil gesündeste Ernährungsmethode gilt: die Mittelmeerdiät. Streng genommen handelt es sich hierbei um keine Diät, sondern um eine nachhaltige Ernährungsform, die sich an der Ernährungsweise der Südeuropäer orientiert, sie aber nicht imitiert. Den Ursprung hat sie in den frühen 1960er-Jahren, als die Kost bestimmter mediterrane Regionen, insbesondere Kreta, anderer Teile Griechenlands sowie auch Süditalien und Spanien, eng mit den traditionellen Olivenbäumen, aber auch mit der Haltung von Schafen und Ziegen als Nutztiere verbunden wurde. Schon damals spielten der Fischfang sowie regionale Produkte im Allgemeinen eine große Rolle, denn der Import von ausländischen Lebensmitteln war teuer. Die Bewohner arbeiteten hart, die medizinische Versorgung war begrenzt. Und trotzdem: „In zahlreichen Studien, unter anderem der berühmten 7-Länder- Studie, stellte man fest, dass die Lebenserwartung der erwachsenen Bevölkerung in diesen Mittelmeerregionen, allen voran in Kreta, weltweit am höchsten war und die Risiken für zahlreiche Erkrankungen am niedrigsten“, erzählt Mag. Judith Kraus-Bochno, Ernährungswissenschafterin im Trinicum, dem Wiener Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie. Anhand weiterer Studien konnte bald bestätigt werden: Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen der mediterranen Ernährungsform und einer hohen Lebenserwartung.

 

Daraus besteht die mediterrane Ernährung:

  • frisches Gemüse und Salat

  • reichlich frische und getrocknete Kräuter und Gewürze wie zum Beispiel Knoblauch, Thymian, Basilikum, Bergbohnenkraut, Salbei etc.

  • Früchte und Obst in allen Farben (fünf Portionen täglich)

  • Bohnen aller Art

  • Olivenöl als wichtigste Fettquelle

  • Oliven, Kapern, Artischocken etc.

  • reichlich Samen und Nüsse

  • Honig und Trockenfrüchte (z. B. Feigen) zum Süßen

  • Vollkornprodukte

  • ein- bis zweimal wöchentlich Fisch, aber nur in ausgezeichneter Qualität

  • geringes Maß an weißem Fleisch

 

Keine Verbote

Stark einschränken sollte man sich im Genuss von tierischen Produkten wie rotem Fleisch und Wurstwaren, fettigen Milchprodukten („Greifen Sie bevorzugt zu Schaf- und Ziegenprodukten!“), Eiern, raffiniertem Zucker sowie Transfette und gesättigten Fetten. Kraus-Bochno will jedoch betont wissen: „Bei der mediterranen Ernährungsform gibt es keine vollkommenen Verbote! Besser ist es, beispielsweise Süßigkeiten als etwas Besonderes anzusehen und selten, aber bewusst zu genießen. Qualität kommt auch hier vor Quantität.“

Mag. Judith Kraus-Bochno, Ernährungswissenschafterin im Trinicum, dem Wiener Zentrum für Integrative Medizin und Schmerztherapie

 

„MITTELMEERKOST IST REICH AN NÄHRSTOFFEN UND VITAMINEN, BALLASTSTOFFEN, KALIUM, KALZIUM UND VITAMIN D.“


Text: Stefan Stratmann | Fotos: ISTOCKPHOTO_ FOXYS_FOREST_MANUFACTURE; TRINICUM WIEN

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