Väter am Zug
Immer mehr Väter wagen den Schritt aus alten Rollenbildern heraus – und hinein in eine aktive, zugewandte Vaterschaft. Ob beim Wickeln, Spielen oder Trösten: Papas sind zentrale Bindungspersonen.
Der kleine Emil läuft lachend am Spielplatz herum. Er spielt mit seinen Freunden fangen und stolpert dabei. Das Knie ist aufgeschlagen. Weinend läuft er zu seinem Papa, der plaudernd bei den anderen Eltern sitzt. Emils Papa ist einer von zwei Vätern, die vormittags die Zeit mit den Kindern am öffentlichen Spielplatz verbringen. Väter, die sich einbringen, die aktiv Kinderbetreuung übernehmen und vielleicht sogar beruflich „zurückstecken“. Ein noch immer eher ungewöhnliches Szenario. Nichtsdestotrotz haben sich die klassischen Familienbilder und die Rollen von Mutter und Vater über die Jahre verändert. Die Wissenschaft hat sich dem Thema Väter erst vor circa 50 Jahren angenähert. Im Gegensatz dazu stehen die Mütter und das Muttersein schon viel länger im Fokus. Eine aktive Beteiligung der Papas, bestätigen auch Studien, ist von entscheidender Bedeutung für die familiäre Zufriedenheit.
Stabiles Fundament
„Gleichwertige Elternschaft stärkt die Familie“, so Dr. Antonia Dinzinger, Psychologin und stellvertretende Leiterin des Instituts für Early Life Care der Paracelsus Medizinischen Universität Salzburg: „Väter können – abgesehen vom Stillen –
alles machen, was Mütter auch machen. Wenn beide Eltern Verantwortung übernehmen – ob im Alltag, in der Erziehung oder bei der Organisation von Familienleben –, stärkt das nicht nur die Nähe zum Kind, sondern auch die Partnerschaft. Eltern beeinflussen sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten und Eigenschaften. Das gemeinsame Tragen von Verantwortung schafft ein stabiles Fundament für die ganze Familie.“
Dr. Antonia Dinzinger, Paracelsus Medizinische Universität Salzburg
„Eltern beeinflussen sich gegenseitig in ihren Fähigkeiten und Eigenschaften. Das gemeinsame Tragen von Verantwortung schafft ein stabiles Fundament für die ganze Familie.“
FRÜHE HILFEN
Für werdende Eltern und Familien mit Kleinkindern gibt es in Niederösterreich ein kostenfreies, vertrauliches und freiwilliges Angebot: „Frühe Hilfen“. Sie finden Unterstützung, wenn …
… in der Schwangerschaft unerwartete Veränderungen auftreten.
… wenig Unterstützung von Familie und Umfeld vorhanden ist.
… das Kind besonders viel Aufmerksamkeit braucht.
… negative Veränderungen in der Familie stattfinden.
… ein Familienmitglied besondere Hilfe benötigt.
… einfach alles zu viel wird.
Sie wohnen in einem dieser Bezirke?
Amstetten, Gmünd, Hollabrunn, Horn, Melk, Korneuburg, Krems, Krems-Land, Scheibbs, St. Pölten, St. Pölten-Land, Tulln, Waidhofen/Thaya, Waidhofen/Ybbs, Zwettl
Dann ist das „Netzwerk Familie“ von „Tut gut!“ für Sie da: Tel.: 0676/85870 34522, Montag bis Freitag (08:00–16:00 Uhr)
Informationen: www.noetutgut.at/netzwerk-familie
In allen anderen Bezirken steht das Netzwerk „Frühe Hilfen NÖ Süd-Ost“ der Österreichischen Gesundheitskasse zur Verfügung: Tel.: 05 1779, Montag bis Freitag (08:00–16:00 Uhr)
Informationen: www.fruehehilfen-noe.at
Fotos: iStock_Drazen Zigic, Copyright: PMU/Zeiler