Ein Auge aufs Herz

Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Gesundheitsproblemen in Österreich. Die gute Nachricht: Man kann selbst einiges tun, um das Risiko deutlich zu senken und das Herz fit zu halten.

Es gibt mehrere beeinflussbare Faktoren, die kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall begünstigen, weiß OA Dr. Adrien Croize, Kardiologe am Universitätsklinikum Wiener Neustadt: „Dazu zählen Rauchen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht und erhöhte Blutfettwerte.“ Diese fünf Risiken wirken sich langfristig auf die Gefäße aus und steigern, vor allem mit zunehmendem Alter, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Menschen, die all diese Risikofaktoren aufweisen, verlieren einige Lebensjahre. Allein das Rauchen kostet im Schnitt fünf bis sechs, Diabetes etwa sechs und Bluthochdruck rund zwei Lebensjahre, wie neue Studien zeigen. Hinzu kommen Komplikationen wie COPD, Schlafapnoe, Nierenerkrankungen, Krebs, chronische Entzündungen, Vorhofflimmern, Herzschwäche sowie frauenspezifische Risiken (wie etwa Schwangerschaftsdiabetes) und erektile Dysfunktion bei Männern. Bei COPD ist das Risiko schwerer kardiovaskulärer Ereignisse um etwa 25 Prozent erhöht; Schlafapnoe ist mit Bluthochdruck, Koronarerkrankung und Herzinsuffizienz vergleichbar, so die Ergebnisse internationaler Untersuchungen. „Wer zusätzlich familiär vorbelastet ist, also wenn in der Bluts­verwandtschaft gehäuft Herzinfarkte oder Schlaganfälle auftreten, kann dieses Risiko durch einfache Maßnahmen und mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen deutlich minimieren“, erklärt Kardiologe Croize.

 

OA Dr. Adrien Croize
Kardiologe am Universitätsklinikum Wiener Neustadt

 

„Wer familiär vorbelastet ist, kann das Risiko durch einfache Maßnahmen und mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen deutlich minimieren.“


Individueller Risikocheck

In Kombination mit Faktoren wie Übergewicht, Diabetes, chronischen Entzündungen, Nierenerkrankungen, Rauchen oder familiärer Vorbelastung liefert der ESC-Score (Systematic Coronary Risk Evaluation) eine Einschätzung des persönlichen Risikos.
Alter, Geschlecht, Rauchverhalten, systolischer Blutdruck, Gesamtcholesterin und HDL-Cholesterin fließen in die Berechnung ein, woraus ein individueller Risikowert entsteht. Berechnet werden kann der individuelle Wert unter www.heartscore.org


Text: Doris Simhofer⎪Foto: iStock_Pakin Jarerndee, Philipp Monihart, beigestellt

 

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