Kein Kinderspiel

Masern, Röteln und Co: Sogenannte Kinderkrankheiten sind nicht harmlos – und können auch Erwachsene treffen. Gegen die meisten gibt es eine Impfung. 

Große juckende Pusteln: Manche Krankheiten sind mit einem Ausschlag verbunden.

Erdbeerzunge, das klingt harmlos. Ein bisschen nach Sommer, nach zu viel Erdbeereis, das die Zunge rot gefärbt hat. Tatsächlich hat die „Erdbeerzunge“ mit Eis wenig zu tun. Sie gilt als eines der Anzeichen einer Scharlachinfektion. Auffällig rot und gesprenkelt mit kleinen Erhebungen, den geschwollenen Geschmacksknospen, ähnelt die Zunge bei erkrankten Kindern einer Erd- oder Himbeere. Leidgeprüften Eltern sind auch die anderen Begleiterscheinungen von Scharlach bekannt: hohes Fieber, starke Halsschmerzen und ein hochroter Rachen, gerötete Wangen und ein feinfleckiger Hautausschlag. Unter Kindern im Kindergarten- und Schulalter ist Scharlach eine häufige Infektionskrankheit. Er gilt als typische Kinderkrankheit – und das, obwohl Scharlach eines der geläufigsten Merkmale von Kinderkrankheiten gar nicht aufweist: Die Entwicklung eines immunologischen Gedächtnisses nach überstandener Erkrankung. Mit Scharlach kann man sich wiederholt anstecken.

Häufig und hochansteckend

Kinderkrankheiten, das ist keine medizinische Kategorie, sondern ein umgangssprachlicher Ausdruck. „Landläufig versteht man darunter Infektionskrankheiten, die häufig vorkommen und eine hohe Übertragungsrate haben“, erklärt Prim. Assoc. Prof. PD Dr.  Thomas Eiwegger, Leiter der Klinischen Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am Universitätsklinikum St. Pölten. Unter Kindern verbreiten sie sich rasant, denn: „Kinder haben noch kein immunologisches Gedächtnis gegen diese Erkrankungen ausgebildet.“ 

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Impfen ist ein lebenslanges Projekt

 

Nora Hansl, BA MA,
Universität Wien

 

Sie wissen über die Symptome, die bei Diphterie auftreten, kaum Bescheid? Kein Wunder, Diphteriefälle sind selten. Impfung sei Dank.

Impfungen gelten als eine der wichtigsten gesundheitspolitischen Maßnahmen. Durch sie ist die Kindersterblichkeit massiv gesunken und die generelle Lebenserwartung gestiegen. Trotzdem gibt es Menschen, die ihnen skeptisch und sogar ablehnend gegenüberstehen. Einer der Gründe: Weil man nicht mit den fatalen Folgen bestimmter Krankheiten konfrontiert ist, unterschätzt man das Risiko, das von ihnen ausgeht. Man bezeichnet Impfungen deshalb gern als „Opfer ihres eigenen Erfolges“.

Auch unter Eltern hat sich Impfmüdigkeit und -skepsis breit gemacht. Viele lassen ihre Kinder nicht, unvollständig oder später als empfohlen impfen. „Österreich liegt bei den Impfraten im europäischen Vergleich weiter hinten“, sagt Nora Hansl, BA MA. Die Politikwissenschaftlerin forscht an der Universität Wien zur Sicht von Eltern auf Impfungen. Etwa ein bis zwei Prozent der österreichischen Bevölkerung lehnen Impfungen grundsätzlich ab, immerhin rund 75 Prozent ließen ihr Kind laut offiziellen Empfehlungen impfen – leider zu wenig, um bei vielen Krankheiten eine Herden­immunität zu erreichen. Der Rest sei zumindest skeptisch.

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Kinderkrankheiten

Einige Erkrankungen treten besonders häufig bei Kindern auf – und können schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

  • Masern

  • Mumps

  • Röteln

  • Varizellen

  • Scharlach

  • Keuchhusten (Pertussis)

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Text: Sandra Lobnig | Fotos: Sengmüller, istockphoto _Halfpoint _Adekvat

 

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