Kopf-Hals-Tumorzentrum eröffnet
Die Innsbrucker Universitätskliniken für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie wurden kürzlich gemeinsam, als österreichweit erstes und einziges universitäres Kopf-Hals-Tumorzentrum zertifiziert.
Landesrätin Cornelia Hagele, Benedikt Hofauer (Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für HNO) und Carolin Götz (interimistische Direktorin der Universitätsklinik für MKG)
Tumore im Kopf-Hals-Bereich zählen zu den belastendsten Tumorerkrankungen. Neben der onkologischen Erkrankung kann es auch zu Funktionseinschränkungen und ästhetischen Veränderungen kommen. Deshalb ist gerade in diesem Feld eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung für Betroffene wichtig.
„In Studien konnte bewiesen werden, dass Patientinnen und Patienten, die in zertifizierten Tumorzentren behandelt werden, ein besseres Outcome haben, wobei mehrere Faktoren dafür verantwortlich sind“, betont Benedikt Hofauer, Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für HNO. „In zertifizierten Zentren wird die Qualität der Diagnose, der Behandlung aber auch der Nachsorge objektiv bewertet. Vorgegebene Mindestzahlen für Behandlungen garantieren ausreichende Erfahrung und begleitende Maßnahmen, wie zum Beispiel die Nachbehandlung, müssen schnell erfolgen“, führt Carolin Götz, die interimistische Direktorin der Universitätsklinik für MKG, weiter aus. Dazu kommt, dass Patientinnen und Patienten in Zentren Zugang zu Studien haben und damit auch früheren Zugang zu neuen Medikamenten. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von neuen Immuntherapien, bei denen aktuelle Studien gezeigt haben, dass der breitere Einsatz bereits zu Beginn der Behandlungsphase positive Auswirkungen auf den Behandlungserfolg hat.
Fast alle Tumorarten rückläufig
„Tumore in unserem Fach gehen erfreulicherweise schon seit einiger Zeit zurück“, erklärt Hofauer, „was an der gestiegenen Awareness liegt, wenn es zum Beispiel um das Rauchen geht. Nur eine Unterart nimmt weiter zu und das sind Tumore, die durch HPV ausgelöst werden.“ Besonders im Hinblick auf HPV-bedingte Erkrankungen ist Prävention von entscheidender Bedeutung: „Die HPV-Impfung ist eine sichere und gut verträgliche Notwendigkeit, das Risiko für verschiedene Krebsarten – etwa im HNO-Bereich oder bei Gebärmutterhalskrebs – deutlich zu senken“, sagt Landesrätin Cornelia Hagele.
Text: Daniela Rittmannsberger | Fotos: beigestellt