Muskeln in Hochform

Vertrauen Sie auch in die allheilbringende Wirkung der viel zitierten 10.000 Schritte? Damit liegen Sie grundsätzlich richtig. Um den Bewegungs- und Stützapparat bei Kräften zu halten, braucht es aber mehr, allen voran Kraft- und Koordinationstraining. 

Regelmäßige Bewegung, so viel steht fest, trägt nicht nur zur Prävention von Erkrankungen bei, sondern ist auch ein effektives Mittel in der Therapie bestehender Beschwerden, sie hebt die Laune und trägt dazu bei, dass man viele Lebensjahre lang mobil bleibt. Ein individuell angepasstes Trainingsprogramm, idealerweise unter Anleitung von Therapeutinnen und Therapeuten ist der beste Einstieg. Andreas Hametinger, Physiotherapeut und Spezialist für Krafttraining und Pionier im EMS-Krafttraining in der Therapie, erklärt: „Bewegung hat eine wichtige Bedeutung für den Körper, denn dabei werden Muskeln gereizt und aktiviert, sie reagieren und werden durch diese Aktivität stärker – erhält der Muskel keinen Reiz, wird die Muskulatur schwächer. Je regelmäßiger und ausgeglichener man den Körper belastet, desto stärker wird er; vorausgesetzt man hält auch die entsprechenden Pausen zwischen den Trainings der einzelnen Muskelgruppen ein.“

Ausgeklügeltes Zusammenspiel

So knöchern unser Bewegungsapparat auch scheinen mag – er sorgt für unsere Mobilität, Geschmeidigkeit, Koordination und vieles mehr. Um sich zu bewegen, muss das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Knochen gut funktionieren. Das Skelett und seine Knochen, Knorpel, Gelenke, Bandscheiben und Bänder sind der passive Teil des Stützapparates. Muskeln sind beweglich, sie werden in ihrer Aktivität von Faszien, Sehnen, Sehnenscheiden und Schleimbeuteln unterstützt. Das Skelett stützt unseren Körper und schützt die inneren Organe. Verbunden sind unsere Knochen mit Skelettmuskeln, über die auch Gelenke verbunden sind. Manche Muskeln entspringen einer Sehne, teilen sich auf und wachsen über zwei (Bizeps), drei (Trizeps) oder vier (Quadrizeps) Muskelköpfe am Knochen wieder an. Muskeln bestehen aus Fasern, gemeinsame Faserbündel bilden einen Muskel. Muskeln und Bindegewebe sind umgeben von Faszien, ein Netz davon erstreckt sich über den ganzen Körper und unterstützt unsere Bewegungen. Damit Muskeln und Knochen gemeinsam eine Bewegung vollführen können, brauchen sie Sehnen. Diese bestehen aus festem Bindegewebe, Sehnenscheiden sorgen dafür, dass die Sehnen bei Bewegung vor Reibung geschützt bleiben. Sehnen sind für Spannung zuständig und Verbindungsstück zwischen Muskeln und Knochen. Der Schleimbeutel ist ein mit Flüssigkeit gefüllter Polster und schützt die Sehne. Bänder unterstützen passiv, sie dienen der Stabilität und schützen Muskeln und Knochen vor Überdehnung. 

 

Andreas Hametinger, Physiotherapeut, 

www.aerztezentrum-schwechat.at

 

„Präventiv lässt sich viel machen, in erster Linie empfiehlt sich regelmäßiges Krafttraining. Wer bereits an Osteoporose leidet, sollte sanfter trainieren, um Brüche zu verhindern.“

 

 

Sport & Immunsystem

Sport ist gut fürs Immunsystem. Die Begründung dafür liegt in der Aktivität von Zytokinen. Als Reaktion auf sportliche Betätigung wird das Immunsystem aktiviert, dies erfolgt durch das Signal von Zytokinen. Diese können Entzündungen im Bereich des Bewegungsapparats fördern, modulieren oder lindern. Weiters kommt es zu einem deutlichen Anstieg des aus den Muskeln stammenden Interleukin-6, das bei körperlicher Betätigung eine immunstärkende Reaktion entfaltet. 

 

Text: Doris Simhofer | Fotos: iStock_PeopleImages, beigestellt

 

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