Jetzt geht’s um mich!

Wir sollten uns mehr Zeit für uns selbst nehmen und uns auch einmal etwas gönnen. Selbstfürsorge kann für jeden Menschen anders aussehen. Und das Beste: Sie muss nichts kosten.

Unser Alltag wird immer hektischer, lauter und aktiver: Der Kalender strotzt vor Terminen, Kinder, Enkel, Partner oder Haustiere fordern unsere Aufmerksamkeit, der Einkauf muss erledigt, das Haus oder der Garten auf Vordermann gebracht werden. Auf die wichtigste Person in unserem Leben, der wir eigentlich die meiste Zuneigung entgegenbringen sollten, vergessen wir dabei viel zu oft: auf uns selbst.

„Selfcare“ beziehungsweise „Selbstfürsorge“ lauten die Zauberworte der Gegenwart und der Zukunft. Während die einen darunter einen Spa-Tag, eine Schönheitsanwendung oder ein heißes Schaumbad verstehen, ist es für die anderen eine Sporteinheit, ein Weiterbildungskurs oder ein Spaziergang in der Natur. Vor allem aber sollte Selbstfürsorge eine Erlaubnis an sich selbst sein, dem stressigen Alltag zu entfliehen und auch einmal nichts tun zu müssen, ist Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA, Expertin für Stress- und Burnoutprävention, Gesundheitsförderung und Resilienz, überzeugt: „Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als einen Zustand völligen physischen, psychischen und sozialen Wohlbefindens. Doch Gesundheit ist ein ständiger Prozess – man muss laufend etwas dafür tun, um diese drei Säulen gut zu bestücken und die Gesundheit zu erhalten. Auch Selbstfürsorge geht in diese Richtung: Sie ist vielfältig und reicht von einer positiven Denkweise über mentale Fitness bis hin zu sozialen Kontakten. Bei Selbstfürsorge geht es aber auch darum, sich selbst zu regulieren und Grenzen zu setzen, wenn man spürt, dass etwas zu viel wird.“

Mag. Brigitte Zadrobilek, MBA, Expertin für Stress- und Burnoutprävention, Gesundheitsförderung und Resilienz

 

„Selbstfürsorge ist vielfältig und reicht von einer positiven Denkweise über mentale Fitness bis hin zu sozialen Kontakten. Bei Selbstfürsorge geht es aber auch darum, sich selbst zu regulieren und Grenzen zu setzen, wenn man spürt, dass etwas zu viel wird.“

BUCHTIPP

 
 

Mag. Brigitte Zadrobilek

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Dieser Taschen-Guide zeigt, wie man mit guter Planung den Stresspegel vor und nach dem Urlaub niedrig hält. Sie erhalten Impulse und Werkzeuge, nicht nur im Urlaub, sondern auch im Job gut für sich zu sorgen und sich die nötige Erholung zu gönnen. Durch Entschleunigung, digitale Entschlackung und die richtigen Feierabend-Strategien schaffen Sie sich so nachhaltig eine gesunde Balance.

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Bleiben Sie dran!

 

Tanja Zimmermann, Selfcare- und Success-Coach in Wien, www.tanja-zimmermann.at

 

Selfcare ist momentan in aller Munde. Was kann man sich darunter vorstellen?

Selfcare bedeutet die eigenen Grenzen zu kennen, danach zu leben und die eigene Energie auszuloten. Ziel dabei ist es immer, das eigene Wohlbefinden zu stärken und bei sich zu bleiben.
Gerade in der heutigen Zeit, wo wir immer wieder über Veränderungen und Krisen lesen, ist es umso wichtiger, Selfcare ins Leben zu integrieren, sodass man positiver und energiegeladener mit Herausforderungen umgehen kann. Hier spielt die eigene Resilienz, also die eigene Widerstandskraft, eine wesentliche Rolle. Je stürmischer das Außen wird, desto ruhiger sollten wir im Innen sein.


Wie profitieren wir sowohl körperlich als auch seelisch und karrieretechnisch von Selfcare?

Wir profitieren in vielerlei Hinsicht, doch vor allem mit einer balancierten und positiven Grundeinstellung. Wir starten mit einem anderen Mindset in den Tag und gehen Herausforderungen gelassener an. Das tut auch unserem Körper gut, denn er ist unabdingbar mit unserem Geist verbunden. Spannend ist auch: Je gelassener wir sind und je stärker wir unsere Grenzen kennen und berücksichtigen, desto mehr Energie bleibt uns für die wesentlichen Dinge. Und das wirkt sich zumeist sehr positiv auf unser Lebensglück und auch unsere Karriere aus.


Wie lernt man Selbstfürsorge?

Selbstfürsorge ist vielfältig und höchst individuell, je nachdem, was gerade zu jemandem persönlich passt. Es ist auch ein Prozess und kann sich immer wieder verändern. Man kann beispielweise durch Tagesroutinen Selbstfürsorge in den Alltag integrieren: Sich morgens eine Stunde Zeit für sich selbst nehmen, um eine Tasse Tee, ein gutes Buch, Yoga oder einfach nur die Ruhe zu genießen. Denken Sie darüber nach, was Ihnen guttut und was Sie Energie kostet. Bei Ersterem sollten Sie im nächsten Schritt überlegen, wann und wie Sie mehr davon in Ihr Leben holen. Bei Zweiterem gilt, es bewusst zu reduzieren. Und dann ist das Wichtigste: der erste Schritt dahin.


Text: Michaela Neubauer | Fotos: iStock_ skynesher, beigestellt
Mehr zum Thema „Jetzt geht’s um mich!” erfahren Sie in GESUND & LEBEN 11/22.

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