Den Blutdruck natürlich im Griff

Hypertonie verläuft oft ohne Symptome und kann schwerwiegende Folgen haben. GESUND & LEBEN zeigt, warum Vorsorge wichtig ist und wie Sie auch mit natürlichen Mitteln erhöhte Blutdruckwerte senken können. 

Er schleicht sich oft unbemerkt in unseren Alltag, da er ihn zu Beginn nicht wirklich einschränkt: Der erhöhte Blutdruck – im Fachjargon als Hypertonie bekannt – ist besonders heim­tückisch, da er häufig symptomfrei verläuft und sich Betroffene vielfach fit und aktiv fühlen. Erste Anzeichen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Schlafstörungen oder vermehrtes Schwitzen werden häufig bagatellisiert, bis sich die Beschwerden häufen oder sich gar Schwindel, Bewusstseinsstörungen oder Brustschmerzen dazu gesellen. „Bluthochdruck ist oftmals eine stille Erkrankung – man spürt ihn lange Zeit kaum. Es ist wie ein schleichendes Gift. Erst in fortgeschrittenen Stadien können Komplikationen wie Herzinsuffizienz, Nierenschäden oder Sehverlust auftreten. Manchmal bemerkt man anfangs nur einen verstärkten Herzschlag oder Kopfschmerzen“, erläutert Prim. Priv.-Doz. Dr. Georg Delle Karth, Leiter der Abteilung Kardiologie in der Wiener Klinik Floridsdorf sowie Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG).

 

Prim. Priv.-Doz. Dr. Georg Delle Karth, Präsident der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft

 

Natürlicher Schutz fürs Herz

In ärztlicher Absprache und unter Aufsicht muss bei insbesondere nur mäßig erhöhtem Blutdruck nicht gleich auf Medikamente zurückgegriffen werden; vielmehr lohnt es sich oft, den Lebensstil zu ändern.

SALZARM ESSEN

Ein zu hoher Salzkonsum bindet u.a. zu viel Wasser im Körper, wodurch sich das Blutvolumen erhöht und der Blutdruck steigt. Zahlreiche Studien belegen, dass eine salzarme Ernährung, bei der maximal ein Teelöffel Salz pro Tag konsumiert wird, erheblich blutdrucksenkend wirkt. „Ein bewusster Umgang mit Salz im Alltag kann somit einen bedeutenden Beitrag leisten, um den Blutdruck nachhaltig zu senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu reduzieren“, so Delle Karth. Um den Konsum zu reduzieren, sollte man vor allem bei verarbeiteten Lebensmitteln vorsichtig sein. Viele Fertiggerichte, Gebäck und Snacks enthalten versteckte Salze, die die tägliche Salzaufnahme in die Höhe treiben. Statt zu salzen, empfiehlt es sich, frische Kräuter, Zitronensaft oder Gewürze zu verwenden, um Speisen geschmackvoll zu würzen, ohne die Gesundheit zu gefährden.

GESUND ABNEHMEN HILFT

Wer Übergewicht hat und gleichzeitig an Bluthochdruck leidet, sollte gezielt und Schritt für Schritt versuchen, überschüssige Kilos purzeln zu lassen. „Insbesondere ein ausgeprägtes Bauchfett scheint die Entwicklung einer Hypertonie zu begünstigen“, so Delle Karth. Statt kurzfristiger Hungerkuren ist eine langfristige Umstellung der Ernährungsgewohn­heiten ratsam. Dabei steht eine ausgewogene Kost im Mittelpunkt: Weniger (gehärtetes) Fett, weniger tierisches Eiweiß, weniger Zucker, stattdessen vollwertige Lebensmittel wie zum Beispiel Vollkornbrot oder Vollkornreis sowie reichlich frisches Bio-Obst und Bio-Gemüse.
Studien konnten zeigen, dass eine Ernährung, die Vitamine E und C, das Coenzym Q10, Omega-3-Fettsäuren sowie die Mineralstoffe Kalium, Magnesium und Kalzium enthält, den Blutdruck positiv beeinflussen kann. Besonders Vitamin E spielt eine wichtige Rolle, da es die Gefäßwände vor Schäden durch reaktive Sauerstoffarten schützt und die Blutzirkulation fördert. Da die Aufnahme dieses Vitamins durch ungesättigte Fettsäuren beeinflusst werden kann, sollten gesunde Speiseöle mit einem hohen Vitamin-E-Gehalt bevorzugt werden. Empfehlenswert sind hier etwa Sonnenblumen-, Oliven-, Weizenkeim-, Raps- und Leinöl.

BONUS DER NATUR

Sekundäre Pflanzenstoffe, insbesondere Polyphenole, tragen ebenso nachweislich zur Blutdruck­senkung bei. Diese Verbindungen konzentrieren sich vor allem in den Schalen von Obst und Gemüse, weshalb der Verzehr ungeschälter Äpfel besonders ans Herz zu legen ist. Studien untermauern zudem, dass Flavo­noide – eine wichtige Gruppe unter den Polyphe­nolen – in Sellerie, Erdbeeren und Blut­orangen eine regulierende Wirkung auf den Blutdruck entfalten. Interessantes Detail für Naschkatzen: Diese gesundheitsfördernden Stoffe sind auch in dunkler Schokolade mit mindestens 60 Prozent Kakao enthalten.

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Text: Carolin Rosmann | Fotos: iStock_Daria Leliukh, _Nik01ay, ÖKG

 

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