Familien im WANDEL

Patchworkfamilien sind heute weit verbreitet und längst anerkannt. Damit das Zusammenleben gelingt, ist Klarheit und viel Kommunikation gefragt.

Jeder kennt sie: Die kunterbunten Patchworkdecken, bei denen verschiedene Stoffstücke zu einem großen Ganzen zusammengenäht werden. So zusammengewürfelt wie die Stoffe leben auch immer mehr Familien: Manchmal bringen Mann und Frau Kinder in die Beziehung mit. Wenn dann noch gemeinsame Kinder hinzukommen, ist das Patchwork-Glück komplett. Oder doch nicht?

Kommunikation ist gefragt

Als sich Torsten Geiling und Lisa Jahns kennenlernen, ist Torsten bereits zweifacher Vater. Der systemische Coach und Kommunikationswissenschafter hat auch nach der Trennung das Bild einer heilen Familie im Kopf. Lisa hingegen geht neutral in die neue Situation. Die beiden bekommen zwei gemeinsame Kinder und geben nun ihre Erfahrungen in einer eigenen Beziehungs- und Trennungsberatung weiter. Während Torsten der Trennungsexperte ist, ist Lisa Beraterin für Familie und Patchwork. In fast jeder Patchworkfamilie gibt es klassische Herausforderungen: „Jeder ist ein gewisses Familiensystem gewöhnt. Wenn plötzlich zwei Systeme, die in der Alltagsgestaltung unterschiedlich sind, auf einen Nenner gebracht werden sollen, ist das eine große Herausforderung“, sagt Lisa. Denn diese neue Familie ist nicht von allen immer gleich gewünscht. „Du wusstest doch, dass ich Kinder habe“ ist nicht nur der Titel des gemeinsamen Buches von Lisa und Torsten, sondern auch ein Satz, der irgendwann in einer zusammengewürfelten Familie fällt: „Häufig kommt erst im Alltag auf, welche Schwierigkeiten eine Patchwork-Konstellation mit sich bringen kann“, sagt Lisa. Dabei geht es vor allem zu Beginn darum, welche Rolle jeder Einzelne übernimmt, und dafür ist viel Kommunikation gefragt: „Man sollte über Erwartungen sprechen und sich überlegen, was der Partner in der Erziehung übernehmen kann. Es ist wichtig, einen gemeinsamen Weg zu finden. Für Stiefeltern ist es wichtig, dass sie gehört werden. Man kann nicht einfordern, dass man unterstützt wird, aber in Erziehungsfragen alles allein entscheiden“, sagt Torsten. Jener Partner, der neu in die Familienkonstellation stößt, solle sich vor allem fragen, was er in der Patchworkfamilie leisten kann und möchte, fügt der Berater hinzu.

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Text Daniela Rittmannsberger⎪Foto: istock_lisegagne

 

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