Spür doch mal!

Bewegung und sinnliche Wahrnehmung sind die wichtigsten Bausteine, damit sich Kinder gut entwickeln können. Über die Sinne lernen sie ihren eigenen Körper kennen und erfahren ihre Umwelt.

Krabbeln, greifen, hüpfen und laufen – all diese Bewegungen helfen Kindern dabei, ihre motorischen Fähigkeiten zu entfalten und ein Gefühl für Raum und Zeit zu entwickeln, weiß Birgit Amenitsch-Freiberger, Betreuerin der „Bewegten Klasse“ bei „Tut gut!“: „Über die Sinne werden Erfahrungen zu Erkenntnissen. Diese sind, kombiniert mit einer wohlwollenden Grundhaltung, liebevoller Aufmerksamkeit und positiver körperlicher Zuwendung von Bezugspersonen, die Basis für ein gesundes Körperbewusstsein.“ Wer seinen Körper gut kennt, kann später besser für ihn sorgen.

 

Birgit Amenitsch-Freiberger, Betreuerin der „Bewegten Klasse“ bei „Tut gut!“

 


Viele Bewegungsversuche

Vielfältige Bewegungserfahrungen sind nötig, um das innere Bild des eigenen Körpers zu formen und das motorische Können zu erweitern. Zum Beispiel benötigt ein Kind einen ausgeprägten Gleichgewichtssinn, um ruhig sitzen oder sich im Raum orientieren zu können. Der Tastsinn wiederum hilft, Berührungen zu lokalisieren und Eigenschaften von Gegenständen wie Form und Größe wahrzunehmen. Daher ist es wichtig, Kindern verschiedene Bewegungs- und Sinneserfahrungen zu ermöglichen. „Wir Eltern können den sicheren Raum schaffen, den unsere Kinder brauchen, um mutig zu sein“, meint Amenitsch-Freiberger. Auch das Hinfallen und Scheitern gehört dazu – es hilft Kindern, ihre Grenzen zu erkennen und ihr Verhalten anzupassen. Gerade in den ersten Lebensjahren machen Kinder unzählige Bewegungsversuche, an denen sie wachsen können. Durch achtsames Beobachten unterstützen Eltern das Bewegungsverhalten ihrer Kinder. Sätze wie: „Ich sehe, du hältst dich toll fest!“ oder „Ich sehe, du versuchst es noch einmal!“ fördern das Bewusstsein für die eigenen Fähigkeiten. Solche positiven Rückmeldungen helfen, Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen aufzubauen.

 

Praktische Anregungen für zuhause

  • Bewegungslandschaften:
    Im Wohnzimmer können aus Pölstern, Decken und Schachteln kleine Bewegungslandschaften für Krabbelkinder entstehen. Hier können sie verschiedene Materialien erkunden, Hindernisse überwinden und sich verstecken.

  • „Müller, Müller Säckchen“:
    Das altbekannte Spiel vermittelt intensive Reize für den Gleichgewichtssinn. Dabei wird das Kind auf einer Decke von zwei Erwachsenen geschaukelt.

  • Schlittenfahrt:
    Auf einer Decke wird das Kind durch die Wohnung gezogen. Unterschiedliche Geschwindigkeiten (langsam/schnell/abstoppen) und Richtungen schaffen wertvolle Erfahrungen für den Gleichgewichtssinn.

 

Fotos: TUT GUT; BEIGESTELLT

 

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