Gemeinsam gegen Krebs
Topmoderne Diagnose und Therapie, mit innovativen Verfahren und Technologien: Die niederösterreichischen Kliniken bieten geballte Expertise im Kampf gegen Krebs.
Krebs: eine Diagnose, die ihren Schrecken nicht verloren hat, trotz aller medizinischer Fortschritte. In Österreich erkranken jährlich fast 40.000 Menschen an Krebs, davon 9.300 in Niederösterreich – Tendenz steigend. Die gute Nachricht: Etwa zwei Drittel der Patientinnen und Patienten können heutzutage geheilt werden. Österreich hat sehr gute Standards in der Behandlung, ist an der EU-Spitze bei der Überlebensrate. Neben großen Innovationen in der onkologischen Therapie ist das Wissen der Expertinnen und Experten in den Kliniken ein wesentlicher Baustein für diesen erfolgreichen Weg.
Krebs verstehen
Eine Revolution in der Behandlung bringt der Vormarsch der Immuntherapie, sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Josef Singer, PhD, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 am Universitätsklinikum Krems: „Stand früher bei einigen Krebserkrankungen nur die Chemotherapie mit vielen Nebenwirkungen zur Verfügung, spannt man nun das Immunsystem ein.“ Das funktioniert so: Krebszellen sind in der Lage, sich vor dem Immunsystem zu verstecken – und können so ungehindert wuchern. Hier setzt die Immuntherapie an: Neue Medikamente ermöglichen es den Zellen, die Maskerade der Krebszellen zu durchschauen und sie anzugreifen – mit beeindruckendem Erfolg. „Den Krebs verstehen und sich seine Schwachstellen zunutze machen“, nennt es Singer. Diese moderne Therapieform setzt sich immer mehr durch. Manchmal ersetzt sie die Chemotherapie, manchmal wird sie zusätzlich verabreicht und macht die Chemo effektiver. Der Trend geht in Richtung personalisierte Medizin, denn jeder Krebs ist anders, hat unterschiedliche Mutationen. „Wir können zielgerichtet Therapien verschreiben, für die ein bestimmter Tumor biologisch empfänglich ist“, sagt der Krebs-Experte.
Prim. Priv.-Doz. Dr. Josef Singer, PhD, Leiter der Klinischen Abteilung für Innere Medizin 2 am Universitätsklinikum Krems
Krebs – die richtige Vorsorge
Abhängig vom Alter und Geschlecht empfehlen sich unterschiedliche Untersuchungen:
Impfung gegen HPV: Infektionen durch Humane Papillomaviren (HPV) können Krebs verursachen. Die Impfung schützt. Empfohlen für Mädchen und Buben ab dem neunten Lebensjahr.
Haut-Screening: einmal jährlich bei der Dermatologin oder beim Dermatologen.
Krebsabstrich (PAP): Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung bei der gynäkologischen Untersuchung, für Frauen einmal jährlich.
Mammografie: Röntgenuntersuchung der Brust ab dem 40. Geburtstag, für Frauen alle zwei Jahre.
Prostata und PSA-Wert: Früherkennungsuntersuchung bei der Urologin, beim Urologen. Regelmäßig für Männer ab dem 45. Geburtstag.
Darmkrebsvorsorge: ab 45 Jahren mittels Koloskopie (alle sieben bis zehn Jahre) oder FIT-Stuhltest (alle zwei Jahre).
Text: Karin Schrammel | Fotos: istock/ALIOUI Mohammed Elamine, BEIGESTELLT