Genuss aus der Heimat

Walnüsse, Mohn und Kürbiskerne führen ein süßes Schattendasein – als Klassiker der Mehlspeisküche. Dabei können sie noch viel mehr. Autorin Karin Sidak hat heimischen Nüssen und Samen ein kreatives Kochbuch gewidmet – mit viel Respekt für regionale Landwirtschaft und mit alltagstauglichen Rezepten.

Heimische Nüsse und Samen sind vielseitig einsetzbar.

Wenn Karin Sidak über heimische Nüsse und Samen spricht, erinnert sie sich an prägende Momente ihrer Kindheit zurück: „Meine Mama hat immer viel Wert auf gesundheitsbewusste Ernährung gelegt. Sie hat schon zu einer Zeit selber Brot gebacken und Müsli zubereitet, als das noch überhaupt nicht trendig war.“ Besonders gut geschmeckt haben der Autorin damals schon Leinsamenweckerln – und das berühmte „Barbara-Rütting-Brot“, das voller Körner steckte und in der Vollwertszene en vogue war. Als Karin Sidak 14 war, kauften ihre Eltern ein Haus am Land: „Meine Mutter und ich waren damals bei einer traditionellen Kürbiskernernte dabei: Die Frauen des Dorfes saßen im Kreis um einen hohen Berg geernteter Ölkürbisse – eine von ihnen hat die Kürbisse aufgehackt, wir anderen mussten die Kerne herauskletzeln. Dabei wurde natürlich Dorfklatsch ausgetauscht!“ Eine Szene wie aus einem Heimatfilm – nur dass dabei Karin Sidaks Interesse für verborgene kulinarische Schätze geweckt wurde. Genau diese persönliche Verbundenheit spürt man in ihrem neuen Buch „Heimische Nüsse und Samen“. Darin widmet sie sich neun Sorten, die in Österreich heimisch sind – von Walnüssen über Haselnüsse, Esskastanien und Mohn bis hin zu Sonnenblumenkernen, Hanfsamen, Leinsamen, Kürbiskernen und sogar Mandeln. Sie alle sind nicht nur ernährungs­physiologisch wertvoll, sondern auch nachhaltig und vielseitig einsetzbar.

Superfood vor der Haustür

Während beim Begriff „Superfood“ oft zuerst an Chiasamen, Goji-Beeren oder Spirulina gedacht wird, möchte Karin Sidak den Blick auf das Naheliegende lenken: „Heimisches Superfood wächst vor unserer Haustür, unterliegt unseren Lebensmittelkontrollen, hat keine langen Transportwege oder Lagerzeiten hinter sich.“ Dazu kommt: Viele sogenannte exotische Superfoods verlieren auf dem langen Weg zu uns nicht nur Geschmack, sondern auch wertvolle Inhaltsstoffe. Heimisches Superfood kann da locker mithalten: Leinsamen etwa liefern wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Kürbiskerne punkten mit Zink und Eisen, Hanfsamen mit hochwertigem pflanzlichem Protein. Für Sidak sind Nüsse und Samen aus Österreich daher die wahren Stars der Küche: „Wir können sie direkt beim Produzenten erwerben, sie schmecken frisch und knackig.“ Noch ein Argument: „Wen wollen wir unterstützen? Wenn sich jeder ein paar Produkte sucht, die er direkt ab Hof statt im Supermarkt kauft, wäre das schon ein Fortschritt.“

Karin Sidak
Autorin, Foodbloggerin, Kräuterpädagogin

www.tatort-kueche.at

 

„Heimisches Superfood wächst vor unserer Haustür, unterliegt unseren Lebensmittel-kontrollen, hat keine langen Transportwege oder Lagerzeiten hinter sich.“


Text: Michaela Neubauer | Fotos: Istock_ollo; Karin Sidak

 

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