Gesundheit trifft Finanzen
Die diesjährige Finanzvorsorge-Studie der UNIQA beleuchtet das Thema Finanzen und Gesundheit – und wie sie zusammenhängen.
Wenn die Österreicherinnen und Österreicher an ihre Vorsorge denken, dann stehen Gesundheit und Finanzen annähernd gleichauf an erster Stelle: Das Thema „Vorsorge“ wird von den Österreicherinnen und Österreicher am stärksten mit den Bereichen Gesundheit (63 Prozent) und Finanzen (62 Prozent) verbunden. Für knapp drei Viertel der Befragten (73 Prozent) ist die gesundheitliche Vorsorge sehr oder eher wichtig – ein Wert, der auf dem Niveau der finanziellen Vorsorge liegt (74 Prozent). Das zeigt die diesjährige Finanzvorsorge-Studie von UNIQA, die bei ihrer fünften Ausgabe einen besonderen Fokus auf das Thema Gesundheit in Verbindung mit finanzieller Vorsorge legt. Vom Marktforschungsinstitut Reppublika Research & Analytics wurden dafür im Juni/Juli dieses Jahres mehr als 3.500 in Österreich lebende Menschen zwischen 16 und 60 Jahren befragt.
„Wir wollen unsere Kundinnen und Kunden jedes Jahr ein Stück besser verstehen. Deshalb werfen wir heuer einen genaueren Blick auf zwei zentrale Vorsorgebereiche: Gesundheit und Finanzen.
Das ist kein ‚Entweder-Oder’, ganz im Gegenteil. Die Menschen wollen sich sowohl finanziell absichern als auch gesundheitlich vorsorgen – und das möglichst selbstbestimmt und leistbar“, sagt René Knapp, Vorstand für Personenversicherung bei der UNIQA Insurance Group AG, und weist auf eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Vorsorgethemen hin: „Wer früh beginnt, kann mit kleinen Beträgen viel erreichen – sowohl für die finanzielle Sicherheit als auch für die eigene Gesundheit.“
Zwei Drittel will privat versorgt werden
Und auch wenn die Österreicherinnen und Österreicher Vorsorge heute ganzheitlich denken, das Know-how darüber ist ausbaufähig. Nur knapp die Hälfte (49 Prozent) der Befragten schätzt ihr Wissen über die Möglichkeiten der Gesundheitsvorsorge als eher bzw. sehr hoch ein. Jedoch würden die Österreicherinnen und Österreicher gerne mehr für ihre Gesundheit tun: 48 Prozent geben an, dass sie sich mehr Gesundheitsvorsorge wünschen. Knapp zwei Drittel (60 Prozent) wäre es wichtig, sich eine Privatärztin, einen Privatarzt leisten zu können. Nur rund ein Sechstel (16 Prozent) kann sich uneingeschränkt alle Wünsche der Gesundheitsvorsorge erfüllen.
Interesse bei jungen Menschen
Die Zahlungsbereitschaft für eine private Krankenversicherung ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen: Im Schnitt wären die Befragten bereit, monatlich zirka 54 Euro zu investieren (2024: ca. 46 Euro). Besonders hoch ist die Bereitschaft bei Männern (ca. 59 Euro) und in der jungen Zielgruppe (18-29 Jahre: ca. 60 Euro; 2024: ca. 53 Euro). Rund ein Viertel (27 Prozent) der Personen ohne private Krankenversicherung wäre interessiert, in den nächsten ein bis zwei Jahren eine solche abzuschließen – bei den 18- bis 29-Jährigen ist das Interesse mit 35 Prozent besonders hoch. Ein Drittel der Befragten (34 Prozent) macht sich häufig Gedanken über ihre gesundheitliche Situation und mehr als die Hälfte davon (55 Prozent) erleben diese Gedanken als belastend.
Finanzwissen steigt auf niedrigem Niveau
Auch die finanzielle Situation verursacht den Österreicherinnen und Österreicher Kopfzerbrechen: 43 Prozent der Befragten machen sich häufig Gedanken über ihre finanzielle Situation, was wiederum für fast die Hälfte davon (48 Prozent) belastend ist. Das Thema der finanziellen Vorsorge wird im Vorjahresvergleich zwar als wichtiger angesehen, zunehmend aber auch als zu komplex und zu zeitaufwändig, um sich damit zu beschäftigen, besondersvon den Jungen. Das erklärt auch die Tatsache, dass der Anteil der Personen, die bereits konkrete Maßnahmen für ihre finanzielle Vorsorge getroffen haben, im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken ist (37 % vs. 40 % 2024). „Wir sehen, dass Orientierung und Wissensvermittlung weiterhin dringend geboten sind, um Handlungsmöglichkeiten gut verstehen und bewusste Entscheidungen treffen zu können“, betont Bettina Fuhrmann, Leiterin des Kompetenzzentrums für Finanzbildung und des Instituts für Wirtschaftspädagogik an der WU Wien.
Unabhängigkeit und Sicherheit im Fokus
Gefragt nach der Motivation für (finanzielle) Vorsorge nennen die Österreicherinnen und Österreicher vorrangig die finanzielle Unabhängigkeit im Alter und das Bilden von Rücklagen für unvorhergesehene finanzielle Überraschungen. Aber auch die Gesundheitsvorsorge ist für über 50 Prozent ein gewichtiger Grund, finanziell fürs Alter vorzusorgen und zugleich ein Motivator, das eigene Finanzwissen zu erweitern. „Die Vorsorgethemen Gesundheit und Finanzen sind für die Österreicherinnen und Österreicher demnach nicht nur von zentraler Bedeutung, sie sind auch eng verschränkt“, weiß Martina Zöchner, Senior Research Consultant beim Marktforscher Reppublika: „56 Prozent wollen später einmal Rücklagen haben, um sich die bestmögliche Gesundheitsversorgung leisten zu können, 53 Prozent ihr Wissen rund um Finanzvorsorge der Gesundheit wegen erweitern.“
Foto: Richard Tanzer
 
                        