Schutzschild mit Grenzen

Vitamin D gilt als Wundermittel für Knochen, Herz und Immunsystem. Neue Leitlinien zeigen, wer tatsächlich von einer gezielten Supplementierung profitiert – und warum die Sache komplexer ist, als viele glauben.

Lange Zeit galt Vitamin D vor allem als „Knochenvitamin“. Es reguliert den Kalzium- und Phosphatstoffwechsel und schützt so vor Rachitis und Osteoporose. Doch in den letzten Jahren hat sich das Bild erweitert: Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass das Sonnenvitamin auch unser Immunsystem stärkt, Atemwegsinfekte abmildern kann und sogar das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beeinflusst. Ganz sicher ist aber noch nicht, wie eng die Zusammenhänge tatsächlich sind.

Gremium schafft Orientierung

Um Ordnung in den Dschungel der Daten zu bringen, hat ein internationales Gremium aus Endokrinologen, Internisten und Epidemiologen evidenzbasierte Leitlinien erarbeitet. Grundlage dafür war die sogenannte GRADE-Methodik (Grading of Recommendations, Assessment, Development and Evaluation), mit der die Qualität wissenschaftlicher Studien bewertet wird. Das Ergebnis: Vitamin D ist wichtig – aber nicht jeder Mensch braucht automatisch ein Supplement.

Die Studien, die in diese Leitlinien eingeflossen sind, zeigen unter anderem folgende Erkenntnisse:

  • Kinder und Jugendliche (1–18 Jahre): Vitamin-D-Supplementierung (ca. 30 μg bzw. 1.200 IU/Tag) verhindert das Risiko von ernährungsbedingter Rachitis und kann die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen verringern.

  • Erwachsene ab 75 Jahren: Eine Supplementierung (durchschnittlich 22,5 μg bzw. 900 IU/Tag) kann die Gesamtmortalität senken.

  • Schwangere: Eine Einnahme von Vitamin D (ca. 62,5 μg bzw. 2.500 IU/Tag) steht im Zusammenhang mit positiven Ergebnissen wie der Reduktion des Risikos für Präeklampsie und Frühgeburten.

  • Erwachsene mit Prädiabetes: Vitamin D kann die Wahrscheinlichkeit für das Fortschreiten zu Typ-2-Diabetes möglicherweise reduzieren.

 

Fotos: iStock_SherSor, Stefan Seelig

 

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