Klare Sicht
Ob im Alltag, in der Schule oder beruflich – das Sehvermögen spielt eine entscheidende Rolle für Wissenserwerb und Lebensqualität. Erkrankungen und Sehstörungen können unbehandelt zu erheblichen Einschränkungen bis hin zur Erblindung führen.
Die Korrektur des Grauen Stars ist die weltweit am häufigsten durchgeführte Operation. Beim minimalinvasiven Eingriff wird die getrübte Linse durch eine künstliche klare Linse ersetzt.
Rund 200.000 Menschen in Österreich sind von einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) betroffen. Die Erkrankung betrifft die Netzhautmitte und führt zu einem fortschreitenden Verlust der zentralen Sehschärfe, was das Lesen oder Erkennen von Gesichtern erschwert. „Abbauprodukte des Sehprozesses lagern sich verstärkt in der Makula ab und schädigen diese“, erklärt Prim. Dr. Ali Abri, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie am Klinikum Wels-Grieskirchen. Als Risikofaktoren gelten Rauchen, Bluthochdruck und hohe UV-Strahlung. Erste Anzeichen sind beispielsweise wellenförmig wahrgenommene gerade Linien. Später erscheint im Zentrum des Gesichtsfeldes ein leerer oder grauer Fleck. Zur Vorbeugung empfehlen Expertinnen und Experten das Tragen einer Sonnenbrille, die Einnahme von Vitaminen und Antioxidantien (Vitamin C, E, Omega-3-Fettsäuren und Zink) sowie einen Rauchstopp. „Während eine Heilung noch nicht möglich ist, kann die feuchte Form der AMD durch die Injektion von Medikamenten in den Glaskörper stabilisiert und die Sehkraft sogar verbessert werden“, so Abri.
Jährlich werden am Klinikum Wels-Grieskirchen rund 8.000 intravitreale operative Medikamenteneingaben durchgeführt.
Prim. Dr. Ali Abri, Leiter der Abteilung für Augenheilkunde und Optometrie, Klinikum Wels-Grieskirchen
„In manchen Fällen sind Sehstörungen wie Doppelbilder, Gesichtsfeldausfälle oder Veränderungen im Farb- und Kontrastsehen ein erstes Anzeichen für neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder einen Schlaganfall.“
Fotos: Klinikum Wels-Grieskirchen (Robert Maybach)