Schöne Haut beginnt im Darm
Lange galt der Darm als reine Verdauungsmaschine – ein stiller Arbeiter, über den man am besten gar nicht spricht. Heute weiß man: Unser Darm ist ein hochkomplexes Kommunikationszentrum, in dem Billionen von Mikroorganismen – das Mikrobiom – tagtäglich darüber mitentscheiden, wie wir uns fühlen, wie unsere Haut aussieht und wie stabil unsere Psyche ist.
Das Mikrobiom beeinflusst über neuroendokrine, immunologische und metabolische Achsen nicht nur die Darmfunktion, sondern das gesamte System Mensch. In der ayurvedischen Medizin wurde diesem Zusammenhang schon vor Jahrtausenden Beachtung geschenkt – wenn auch mit einer anderen Terminologie, erklärt Dr. Helene Atalla, Fachärztin für Innere Medizin, Ärztin für Allgemeinmedizin und Spezialistin für Ayurvedamedizin: „Die zentrale Rolle der Verdauung (Agni), das Konzept von Stoffwechselrückständen (Ama) und die Idee, dass alle Gesundheit im Gleichgewicht der inneren Systeme wurzelt, lassen sich heute überraschend präzise mit modernen Erkenntnissen zur Mikrobiomgesundheit verknüpfen.“
Dr. Helene Atalla,
Fachärztin für Innere Medizin, Ärztin für Allgemeinmedizin und Spezialistin für Ayurvedamedizin,
Ayurvedische Wege zur Mikrobiom-Stärkung
Ayurveda setzt auf eine Kombination aus individuell abgestimmter Ernährung, gezielten Kräuterpräparaten, Lebensstilmodulation und sanften Reinigungsverfahren.
Ernährung
Warme, frisch gekochte und leicht verdauliche Speisen fördern das Verdauungsfeuer und entlasten den Darm. Rohkost, tierische Fette, Alkohol und Zucker gelten als belastend und sollten individuell dosiert oder phasenweise gemieden werden. Wichtig ist auch der Rhythmus:
Zwischen den Mahlzeiten sollten vier bis fünf Stunden liegen, damit der Darm in Ruhe verdauen kann.
Kräuter und Präparate
Traditionelle Kräutermischungen wie Triphala, ein Mix in der ayurvedischen Medizin, gelten als sanft regulierend und stärkend. Präparate mit Ashwagandha, Brahmi oder Amla können bei psychischer Dysbalance oder entzündlicher Belastung unterstützend wirken. Diese pflanzlichen Mittel zeigen in Studien antioxidative, adaptogene und immunmodulierende Wirkungen – ganz ohne Nebenwirkungen.
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